Hang Seng China Enterprises Prognose Hang Seng China Enterprises Index: Das Rennen bleibt offen

News: Aktuelle Analyse des Hang Seng China Enterprises Index

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Hang Seng China Enterprises
ISIN: HK0000004330
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Ticker: HHI.HK
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Währung: Punkte
Gültigkeit der Analyse
1 Woche
Erwartung:
Neutral

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wer denkt, dass der Aktienmarkt in China durch Trumps Zollpolitik zusammengebrochen wäre, irrt: Während der S&P 500 auf Sicht der letzten sechs Monate ein klares Minus ausweist, glänzt der Hang Seng China Enterprises Index mit einem Plus von fast zehn Prozent.

Ein Plus von 9,45 Prozent seit Mitte Oktober, das ist die Performance des Hang Seng China Enterprises Index, kurz HSCEI, zum Handelsende des Montags. Das ist der Index, der die 50 größten, in Hongkong frei gehandelten Aktien chinesischer Unternehmen listet. Zwar können die beiden großen Festland-Indizes nicht mit derart stattlichen Zugewinnen dienen, so liegt der Shanghai Composite auf Halbjahressicht knapp zwei Prozent vorne, der Shenzen 300 sogar 2,5 Prozent im Minus. Aber selbst dieses kleine Minus wirkt, als hätte man in China nicht verstanden, was diese Extrem-Zölle für die Wirtschaft bedeuten. Aber es wirkt nur so.

Man ist sich der Gefahr durchaus bewusst. Aber man geht davon aus, sie zu meistern. Und dass der HSCEI, bei dem der Anteil internationaler Akteure höher ist, besonders gut dasteht, erweckt den Eindruck, dass die chinesischen Anleger mit dieser Erwartung nicht alleine stehen. Wobei diese Denkweise so ganz waghalsig auch nicht ist, denn:

Expertenmeinung: Chinas Regierung hat ja ganz andere Möglichkeiten, um ein Durchhalten in Bezug auf den extremen Druck, den diese Zölle von 145 Prozent auf viele chinesische Unternehmen ausüben, zu erzwingen. Davon abgesehen, dass man, wenn nötig, erneut in die Werkzeugkiste der Stimulus-Maßnahmen greifen kann.

Hinzu kommt, dass man sich dort ja, im Gegensatz zum Weißen Haus, von vornherein völlig darüber im Klaren war, dass diese Entwicklung sofort drastisch negativ auf die US-Verbraucher wirkt und die großen US-Konzerne der US-Regierung angesichts deren bizarrer Vorgehensweise umgehend auf den Hut steigen dürften. Und man bekam Recht damit: Erst wurden die Zölle für Elektronik-Produkte und -Komponenten ausgesetzt, am Montagabend dann auch noch die Einfuhrzölle, die den US-Autofirmen Probleme bereiten.

Ebenso dürfte denen, die am chinesischen Aktienmarkt am Ball bleiben, bewusst sein, dass China Druckmittel hat, die den USA erheblich wehtun können: Zum einen der hohe Anteil der US-Staatsanleihen, die China besitzt, zum anderen die Seltenen Erden. Und dass Peking am Montag einen Exportstopp für verschiedene Mineralien und Magneten erlassen hat, die in der Hightech-Industrie von immenser Bedeutung sind, zeigt: Man nutzt diese Druckmittel auch.

Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 14.04.2025, Kurs 7.965,81 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Online Broker LYNX
Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 14.04.2025, Kurs 7.965,81 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Quelle: TWS

Das Ergebnis beim HSCEI-Index sehen wir im Chart auf Wochenbasis: Zwar brachen die Kurse auch hier Anfang vergangener Woche zeitweise haltlos ein, am Tief verzeichnete der Index ein Minus von über 15 Prozent zum Vorwochenschluss. Aber zum Wochenschluss war daraus ein Minus von 7,8 Prozent geworden. Das ist noch kein Beleg dafür, dass der Hang Seng China Enterprises Index seine Tiefs zwingend gesehen haben muss, aber:

Dadurch drehte der Index noch oberhalb der im Januar 2024 etablierten Aufwärtstrendlinie und verteidigte seine 200-Tage-Linie. Um wieder bullisch zu werden, müsste der HSCEI jetzt die aktuell erreichte, bis in den Herbst 2021 zurückreichende Widerstandszone und die Anfang letzter Woche entstandene Abwärts-Kurslücke überwinden. Dazu braucht es Schlusskurse klar über 8.409 Punkten. Das wird in diesem Umfeld nicht leicht, möglich wäre es aber durchaus … und das womöglich nicht nur ohne vergleichbare Kursgewinne an den US-Börsen, sondern vielleicht sogar gerade dann, wenn die erneut nach unten drehen sollten, denn das wäre ein Signal dafür, dass die Zollpolitik des US-Präsidenten gescheitert ist.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des Hang Seng China Enterprises Index

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Auch in Hongkong wurde am 1. Januar nicht gehandelt, der Start ins Jahr war auch hier der Donnerstag. Und der endete als Pleite: Der HSCEI verlor am ersten Handelstag 2025 2,73 Prozent. Das ist für den Index brenzlig, aber auch für die Märkte in Europa und den USA.

Ausschlaggebend für den Fehlstart ins neue Jahr waren vor allem die Einkaufsmanagerindizes für den Dezember, die am 31. Dezember sowie am gestrigen 2. Januar vorgelegt wurden. Zwar legte der Index des Dienstleistungssektors ein wenig zu und kam auf 52,2 Punkte nach 50,0 Punkten im November. Aber im verarbeitenden Gewerbe ging es dafür in die falsche Richtung. Der offizielle Index fiel von 50,3 Punkten im Vormonat auf 50,1 Punkte im Dezember und indiziert damit Stillstand (50,0 Punkte stellt die Scheidemarke zwischen Wachstum und Kontraktion für den Schnitt der Erwartungen der befragten Einkaufsmanager dar). Und das bestätigte auch der am Donnerstag nachgeschobene, von der Großbank HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, der auf 50,5 nach 51,5 Punkten im Vormonat kam.

Man mag sich fragen, wieso man das negativ bewertet, immerhin lagen die entsprechenden, gestern vorgelegten Dezember-Werte der europäischen Einkaufsmanager des verarbeitenden Gewerbes weit schlechter. Für Deutschland lag dieser Index beispielsweise bei deprimierend schwachen 42,5 Zählern. Aber für China gelten eben andere Maßstäbe, weil China der Markt ist, der den abgewürgten Motor der Eurozone-Wirtschaft wieder in Laufen bringen soll. Daher ist Stillstand in China vor allem für die auf eine Belebung der Nachfrage hoffenden Exporteure eine schlechte Nachricht. Und nicht nur für die, denn:

Expertenmeinung: Die ersten Maßnahmen des mittlerweile vielschichtigen und umfangreichen Stimulus-Pakets der chinesischen Regierung nebst der Notenbank kamen Ende September. Der Dezember hätte ein Monat sein sollen bzw. müssen, der erste, positive Effekte sichtbar macht. Und diese mageren Ergebnisse bei den Einkaufsmanagern lassen genau das eben vermissen. Entsprechend ernüchtert reagierte man beim HSCEI, dem Hang Seng China Enterprises Index, der die 50 wichtigsten, in Hongkong frei handelbaren Aktien chinesischer Unternehmen listet. Dadurch wird das Chartbild des Index brenzlig.

Sie in unserem Chart auf Wochenbasis, dass die rote Kerze dieser heute endenden Woche (im Chart der Schlusskurs des Donnerstags) zwar im Vergleich zu anderen Wochen-Schwankungsbreiten sogar relativ klein daherkommt. Aber sie markiert den vorläufigen Abbruch des Versuchs, den gescheiterten Rallyeimpuls drei Wochen zuvor, als man in Peking eine lockerere Geldpolitik andeutete und die Wirkung dieser Meldung verpuffte, wiederzubeleben. Hier treten Ankündigungen und Hoffnungen gegen ernüchternde Daten wie die aktuellen Einkaufsmanagerindizes an … und verlieren.

Noch ist der Index nicht durch den wichtigen, bis ins Frühjahr 2023 zurückgehenden Supportbereich um 7.000 Punkte gerutscht. Aber es würde nicht mehr viel fehlen. Und spätestens, wen der HSCEI das November-Tief bei 6.802 Punkten unterschreitet und damit die Chance schwindet, dass es erneut gelingt, einen kurzen Ausrutscher unter die 7.000 umgehend auszubügeln, würde diese Situation auch auf Dow, DAX & Co. negativ ausstrahlen. Denn der HSCEI ist neben dem Shanghai Composite das Barometer der Lage in China. Kippen diese beiden Indizes nach unten weg (auch der Shanghai Composite verlor gestern, konkret waren es da 2,66 Prozent), so ist das wie ein Symbol dafür, dass man die Hoffnung, dass sich die chinesische Nachfrage belebten und den Exporteuren in Europa und den USA unter die Arme greifen wird, erst einmal auf Eis legen muss.

Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 02.01.2025, Kurs 7.090,56 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Nachdem Regierung und Notenbank in China zahlreiche Stimulus-Maßnahmen zur Erreichung des in Peking gewünschten Wachstumsziels vollzogen hatten, sauste der Hang Seng China Enterprises Index wie eine Rakete höher. Jetzt sehen wir: Mit dem Antrieb stimmt was nicht.

Ich hatte den Index ja schon am Dienstagmorgen auf dem Schirm, da meine Artikel aber immer vom späten Vorabend stammen, konnte ich über den Beginn des genau an diesem Dienstagmorgen bzw. Vormittag beginnenden Dramas nicht mehr berichten. Als der Hang Seng China Enterprises Index (kurz HSCEI) am Dienstag um zehn Uhr unserer Zeit schloss, stand auf einmal ein Minus um die zehn Prozent zu Buche. Am Mittwoch fiel er erneut, erst am Donnerstag gelang mit knapp 3,5 Prozent Anstieg eine Gegenbewegung, die aber, wenn wir uns den Index im Chart auf Wochenbasis ansehen, noch nicht besonders beeindruckend ausfällt. Was war passiert?

Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 7.620,74 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Online Broker LYNX
Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 7.620,74 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Quelle: TWS

Passiert war, dass die Aktienmärkte in Festland-China, sprich in Shenzhen und Shanghai, am Dienstag erstmals nach einer fünf Handelstage währenden Pause, basierend auf den Feiertagen um dem chinesischen Nationalfeiertag, wieder geöffnet hatten. Das heißt, dass der HSCEI, der nur am Nationalfeiertag selbst (1. Oktober) für einen Tag geschlossen hatte, vier Tage lang weiter stieg, ohne dass man hätte wissen können, ob die Festland-Indizes, wie z. B. der wichtige Shanghai Composite Index, mitziehen würden. Konkret lief der HSCEI in Abwesenheit der restlichen chinesischen Märkte um 11,5 Prozent nach oben. Und dann machte Shanghai am Dienstag wieder auf … und auf einmal konnte es beim HSCEI mit den Gewinnmitnahmen nicht schnell genug gehen, denn:

Expertenmeinung: Ja, der Shanghai Composite stieg an diesem Dienstag, dem ersten Handelstag nach den Feiertagen. Aber er stieg weniger als gedacht, vor allem: Der Index eröffnete zwar ganze zehn Prozent höher. Aber der Eröffnungskurs wurde zum Tageshoch. Sofort setzten Abgaben ein, am Ende blieb nur ein Plus von 4,6 Prozent übrig. Und selbst das war dann bereits am Mittwoch dahin, da fiel der Shanghai Composite vom ersten Moment an, schloss nahe Tagestief und das dann um über zwei Prozent unter dem letzten Schlusskurs vor den Feiertagen! Und am gestrigen Donnerstag kam dann die Gegenbewegung nach oben gerade einmal auf magere 1,3 Prozent. Die Trader verstanden umgehend, wo es klemmt:

Während der HSCEI quasi ein Tor für internationale Trader zum chinesischen Markt ist, dominieren bei den Festland-Märkten wie Shanghai die heimischen Akteure. Und wenn die den Kurssprung, mit dem der Shanghai Composite diese Rallye des HSCEI zunächst nachvollzog, umgehend für Abgaben nutzen, scheint das Vertrauen darin, dass dieses Maßnahmenpaket zur Wachstumsförderung etwas taugt, nicht gerade üppig zu sein. Und wer könnte das besser einschätzen als die chinesischen Trader selbst?

Das Problem der Bullen: Jetzt klemmt es hier nicht nur in Sachen Fundament der Super-Hausse, auch die Hausse selbst hat einen Knacks abbekommen. Stand Donnerstagabend ist der HSCEI unter die zuvor mit Schwung überbotene Zone 7.758/7.986 Punkte zurückgefallen und der heißgelaufene RSI-Indikator macht einen Knick nach unten Richtung markttechnische Bereinigung. Wenn die Trader das nicht sehr schnell repariert bekommen, könnte diese Kursrakete eine Bruchlandung hinlegen, deren erstes Kursziel der Unterstützungsbereich um 7.000 Punkte wäre.

Das sollte man im Auge behalten, nicht zuletzt, weil viel der jüngsten Kursgewinne der europäischen und US-amerikanischen Indizes auf genau dieser Euphorie in Sachen eines wiedererstarkenden Wachstums in China fußt.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Einige US-Marktstrategen raten massiv zum Einstieg in den chinesischen Aktienmarkt. Grund: die Welle an Stimuli seitens der chinesischen Regierung und der Notenbank, um das unter den Erwartungen bleibende Wachstum in Fahrt zu bringen. Aber ist es wirklich so einfach?

Man gibt den Banken mehr Anreiz, Geld zu verleihen und den Unternehmen und Verbrauchern mehr Anreiz, dieses Geld zu leihen … und alle Wachstumssorgen sind passé? So simpel wäre es, wenn alle wie auf Knopfdruck tun, was die Entscheider von ihnen erwarten. Aber auch, wenn in China vieles reguliert und gesteuert ist: Die Bürger zu mehr Konsum zu zwingen, das geht nicht.

Doch am Aktienmarkt hat man genau das in einer nahezu unglaublichen Kaufwelle eingepreist. Der Hang Seng China Enterprises Index, kurz HSCEI, der die größten 50 chinesischen, in Hongkong frei handelbaren Unternehmen umfasst, ist binnen drei Wochen um fast 40 Prozent gestiegen. Und hat damit, Sie sehen es im Chart auf Wochenbasis, den höchsten Level seit Anfang 2022 erreicht, als man noch nichts von dem Beben des Immobilienmarkts und der Konsumschwäche ahnte.

Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 07.10.2024, Kurs 8.330,85 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Online Broker LYNX
Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 07.10.2024, Kurs 8.330,85 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Quelle: TWS

Bis zum Hoch des Jahres 2021, als man dachte, Corona sei bald vorbei und dann würde eine Zeit gewaltigen Wachstums anbrechen, wäre zwar noch einiges an Spielraum. Aber die Frage ist, ob man sich da nicht schon jetzt übernommen hat, indem man ein Szenario einpreist, das womöglich gar nicht kommt?

Expertenmeinung: Rein charttechnisch passt bei dieser Hausse des HSCEI alles, keine Frage. Der Index hat im Sommer einen Boden auf der 200-Tage-Linie ausgebildet, diesen im September abgeschlossen und die massive Widerstandslinie um 7.000 Punkte mit Schwung überwunden. Danach ging es ohne Momentums-Verlust über die Widerstandszone 7.758/7.986 und am Montag erneut ein Stück weiter nach oben, aber:

Die Dimension dieses Kursanstiegs sowie die sogar auf Wochenbasis überkaufte Markttechnik (hier im Chart der RSI) machen klar: Bei einer derart extremen Kaufwelle muss das Fundament in Form der Rahmenbedingungen felsenfest daherkommen. Und das tut es nicht.

Es ist schon nicht ideal, dass man hier auf Basis reiner Hoffnungen agiert. Und das so schnell und extrem, dass man es sich dreimal überlegen sollte, jetzt noch dem Getrommel der Marktstrategen zu folgen, die proklamieren, dass man in China quasi alles kaufen könne. Aber nüchtern betrachtet sind auch diese Hoffnungen an sich eher dünnes Eis, denn eines sollte man nicht übersehen:

In China gab es einen gewaltigen Immobilienboom, der jetzt dem großen Katzenjammer gewichen ist. Und wir wissen aus der Erfahrung der US-Immobilienkrise ja nur zu gut, dass man solche Probleme nicht einfach mit mehr Geld und weniger Zinsen lösen kann. Der Konsum in China ist nicht deswegen so mager, weil die Leute kein Geld hätten. Er ist mager, weil die Verbraucher durch das Platzen der Immobilienblase misstrauischer und vorsichtiger geworden sind, was die Zukunft angeht. 

Niedrigere Zinsen und Anreize wie weniger Kapitalbevorratung bei Banken und niedrigere Anzahlungen beim Kauf von weiteren Immobilien über die eigene hinaus setzen darauf, dass sich Chinas Verbraucher einfach trotz Immobilienkrise eine Wohnung als Investition zulegen und/oder wie die Roboter mehr Konsumgüter kaufen, nur, weil die Kredite dafür jetzt etwas weniger Zinsen kosten. Aber ohne Vertrauen in solides Wachstum wird das nicht passieren. Und dass Chinas Regierung nebst Notenbank derart hektisch mit Maßnahmen um sich wirft, zeigt, dass man zu lange zu wenig getan hatte. Man hat keinen Plan … und den vorsichtig gewordenen Verbrauchern wird das nicht entgehen.

Solange der HSCEI Widerstände überwindet, statt unter Unterstützungen zu fallen, kann man sicherlich auf dem fahrenden Zug bleiben, denn wann der letzte eingestiegen ist, der nur die Hausse sieht und nicht deren Fundament abklopft, ist bei einer derartigen Dynamik nie absehbar und selten eng an charttechnische Ankerpunkte gebunden. Immerhin dominieren hier vor allem Emotionen und nicht der Verstand. Aber jetzt, nach einer 40 Prozent-Rallye in so kurzer Zeit, noch über einen neuen Long-Trade nachzudenken, das wäre sogar höchst riskant, wenn das Fundament dieser Hausse wirklich etwas taugen würde.