Hang Seng China Enterprises Prognose Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI): Gefährlicher Fehlstart

News: Aktuelle Analyse des Hang Seng China Enterprises Index

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Hang Seng China Enterprises
ISIN: HK0000004330
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Ticker: HHI.HK
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Währung: Punkte

Auch in Hongkong wurde am 1. Januar nicht gehandelt, der Start ins Jahr war auch hier der Donnerstag. Und der endete als Pleite: Der HSCEI verlor am ersten Handelstag 2025 2,73 Prozent. Das ist für den Index brenzlig, aber auch für die Märkte in Europa und den USA.

Ausschlaggebend für den Fehlstart ins neue Jahr waren vor allem die Einkaufsmanagerindizes für den Dezember, die am 31. Dezember sowie am gestrigen 2. Januar vorgelegt wurden. Zwar legte der Index des Dienstleistungssektors ein wenig zu und kam auf 52,2 Punkte nach 50,0 Punkten im November. Aber im verarbeitenden Gewerbe ging es dafür in die falsche Richtung. Der offizielle Index fiel von 50,3 Punkten im Vormonat auf 50,1 Punkte im Dezember und indiziert damit Stillstand (50,0 Punkte stellt die Scheidemarke zwischen Wachstum und Kontraktion für den Schnitt der Erwartungen der befragten Einkaufsmanager dar). Und das bestätigte auch der am Donnerstag nachgeschobene, von der Großbank HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, der auf 50,5 nach 51,5 Punkten im Vormonat kam.

Man mag sich fragen, wieso man das negativ bewertet, immerhin lagen die entsprechenden, gestern vorgelegten Dezember-Werte der europäischen Einkaufsmanager des verarbeitenden Gewerbes weit schlechter. Für Deutschland lag dieser Index beispielsweise bei deprimierend schwachen 42,5 Zählern. Aber für China gelten eben andere Maßstäbe, weil China der Markt ist, der den abgewürgten Motor der Eurozone-Wirtschaft wieder in Laufen bringen soll. Daher ist Stillstand in China vor allem für die auf eine Belebung der Nachfrage hoffenden Exporteure eine schlechte Nachricht. Und nicht nur für die, denn:

Expertenmeinung: Die ersten Maßnahmen des mittlerweile vielschichtigen und umfangreichen Stimulus-Pakets der chinesischen Regierung nebst der Notenbank kamen Ende September. Der Dezember hätte ein Monat sein sollen bzw. müssen, der erste, positive Effekte sichtbar macht. Und diese mageren Ergebnisse bei den Einkaufsmanagern lassen genau das eben vermissen. Entsprechend ernüchtert reagierte man beim HSCEI, dem Hang Seng China Enterprises Index, der die 50 wichtigsten, in Hongkong frei handelbaren Aktien chinesischer Unternehmen listet. Dadurch wird das Chartbild des Index brenzlig.

Sie in unserem Chart auf Wochenbasis, dass die rote Kerze dieser heute endenden Woche (im Chart der Schlusskurs des Donnerstags) zwar im Vergleich zu anderen Wochen-Schwankungsbreiten sogar relativ klein daherkommt. Aber sie markiert den vorläufigen Abbruch des Versuchs, den gescheiterten Rallyeimpuls drei Wochen zuvor, als man in Peking eine lockerere Geldpolitik andeutete und die Wirkung dieser Meldung verpuffte, wiederzubeleben. Hier treten Ankündigungen und Hoffnungen gegen ernüchternde Daten wie die aktuellen Einkaufsmanagerindizes an … und verlieren.

Noch ist der Index nicht durch den wichtigen, bis ins Frühjahr 2023 zurückgehenden Supportbereich um 7.000 Punkte gerutscht. Aber es würde nicht mehr viel fehlen. Und spätestens, wen der HSCEI das November-Tief bei 6.802 Punkten unterschreitet und damit die Chance schwindet, dass es erneut gelingt, einen kurzen Ausrutscher unter die 7.000 umgehend auszubügeln, würde diese Situation auch auf Dow, DAX & Co. negativ ausstrahlen. Denn der HSCEI ist neben dem Shanghai Composite das Barometer der Lage in China. Kippen diese beiden Indizes nach unten weg (auch der Shanghai Composite verlor gestern, konkret waren es da 2,66 Prozent), so ist das wie ein Symbol dafür, dass man die Hoffnung, dass sich die chinesische Nachfrage belebten und den Exporteuren in Europa und den USA unter die Arme greifen wird, erst einmal auf Eis legen muss.

Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 02.01.2025, Kurs 7.090,56 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen des Hang Seng China Enterprises Index

Nachdem Regierung und Notenbank in China zahlreiche Stimulus-Maßnahmen zur Erreichung des in Peking gewünschten Wachstumsziels vollzogen hatten, sauste der Hang Seng China Enterprises Index wie eine Rakete höher. Jetzt sehen wir: Mit dem Antrieb stimmt was nicht.

Ich hatte den Index ja schon am Dienstagmorgen auf dem Schirm, da meine Artikel aber immer vom späten Vorabend stammen, konnte ich über den Beginn des genau an diesem Dienstagmorgen bzw. Vormittag beginnenden Dramas nicht mehr berichten. Als der Hang Seng China Enterprises Index (kurz HSCEI) am Dienstag um zehn Uhr unserer Zeit schloss, stand auf einmal ein Minus um die zehn Prozent zu Buche. Am Mittwoch fiel er erneut, erst am Donnerstag gelang mit knapp 3,5 Prozent Anstieg eine Gegenbewegung, die aber, wenn wir uns den Index im Chart auf Wochenbasis ansehen, noch nicht besonders beeindruckend ausfällt. Was war passiert?

Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 7.620,74 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Online Broker LYNX
Hang Seng China Enterprises Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 7.620,74 Punkte, Kürzel: HHI.HK | Quelle: TWS

Passiert war, dass die Aktienmärkte in Festland-China, sprich in Shenzhen und Shanghai, am Dienstag erstmals nach einer fünf Handelstage währenden Pause, basierend auf den Feiertagen um dem chinesischen Nationalfeiertag, wieder geöffnet hatten. Das heißt, dass der HSCEI, der nur am Nationalfeiertag selbst (1. Oktober) für einen Tag geschlossen hatte, vier Tage lang weiter stieg, ohne dass man hätte wissen können, ob die Festland-Indizes, wie z. B. der wichtige Shanghai Composite Index, mitziehen würden. Konkret lief der HSCEI in Abwesenheit der restlichen chinesischen Märkte um 11,5 Prozent nach oben. Und dann machte Shanghai am Dienstag wieder auf … und auf einmal konnte es beim HSCEI mit den Gewinnmitnahmen nicht schnell genug gehen, denn:

Expertenmeinung: Ja, der Shanghai Composite stieg an diesem Dienstag, dem ersten Handelstag nach den Feiertagen. Aber er stieg weniger als gedacht, vor allem: Der Index eröffnete zwar ganze zehn Prozent höher. Aber der Eröffnungskurs wurde zum Tageshoch. Sofort setzten Abgaben ein, am Ende blieb nur ein Plus von 4,6 Prozent übrig. Und selbst das war dann bereits am Mittwoch dahin, da fiel der Shanghai Composite vom ersten Moment an, schloss nahe Tagestief und das dann um über zwei Prozent unter dem letzten Schlusskurs vor den Feiertagen! Und am gestrigen Donnerstag kam dann die Gegenbewegung nach oben gerade einmal auf magere 1,3 Prozent. Die Trader verstanden umgehend, wo es klemmt:

Während der HSCEI quasi ein Tor für internationale Trader zum chinesischen Markt ist, dominieren bei den Festland-Märkten wie Shanghai die heimischen Akteure. Und wenn die den Kurssprung, mit dem der Shanghai Composite diese Rallye des HSCEI zunächst nachvollzog, umgehend für Abgaben nutzen, scheint das Vertrauen darin, dass dieses Maßnahmenpaket zur Wachstumsförderung etwas taugt, nicht gerade üppig zu sein. Und wer könnte das besser einschätzen als die chinesischen Trader selbst?

Das Problem der Bullen: Jetzt klemmt es hier nicht nur in Sachen Fundament der Super-Hausse, auch die Hausse selbst hat einen Knacks abbekommen. Stand Donnerstagabend ist der HSCEI unter die zuvor mit Schwung überbotene Zone 7.758/7.986 Punkte zurückgefallen und der heißgelaufene RSI-Indikator macht einen Knick nach unten Richtung markttechnische Bereinigung. Wenn die Trader das nicht sehr schnell repariert bekommen, könnte diese Kursrakete eine Bruchlandung hinlegen, deren erstes Kursziel der Unterstützungsbereich um 7.000 Punkte wäre.

Das sollte man im Auge behalten, nicht zuletzt, weil viel der jüngsten Kursgewinne der europäischen und US-amerikanischen Indizes auf genau dieser Euphorie in Sachen eines wiedererstarkenden Wachstums in China fußt.