Russell 2000 Prognose Russell 2000: Hoffnung kauft, aber nur Fakten bringen eine Wende

News: Aktuelle Analyse des Russell 2000 Index

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Russell 2000
ISIN: US7827001089
|
Ticker: RUT
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Währung: Punkte
Gültigkeit der Analyse
1 Monat Erwartung:
Bearish

Der Russell 2000 wird als US-Index gerne übersehen, denn hier sind die „Small Caps“ gelistet, die bei vielen Anlegern unter „ferner liefen“ eingestuft werden. Aber wenn man sich über die Chancen des US-Aktienmarkts insgesamt ein Bild machen will, muss man auch hier hinsehen.

Der Russell 2000-Index listet die 2.000 kleinsten börsennotierten Unternehmen an der New York Stock Exchange, der AMEX und der Nasdaq. Das sind die Unternehmen, die nicht mal eben bei Donald Trump anrufen und um eine Adjustierung seiner Vorgehensweise ersuchen können. Das sind die Unternehmen, denen eine nur zeitweise Aussetzung zuvor verkündeter Einfuhrzölle nicht reicht, um ihre Lieferketten anzupassen. Und es sind die Unternehmen, die weit mehr das Rückgrat einer jeden Wirtschaft repräsentieren als Mega Caps: den Mittelstand.

Und dass man die „Kleinen“ in Washington übersehen dürfte, erkannte man schon frühzeitig. Während die großen US-Indizes noch im Februar den Versuch unternahmen, die bis dahin geltenden Rekorde vom Dezember zu überwinden, sehen wir hier, dass die Sache bereits im November kippte. Seither gilt beim Russell 2000 ein Abwärtstrend. Und der hatte im Verlauf der vergangenen Woche die Größenordnung von knapp 30 Prozent erreicht. Deutlich mehr als die Blue Chip Indizes und in der Größenordnung einer echten Baisse.

Expertenmeinung: Viele hoffen, dass der Wind jetzt dreht. Aber Hoffnung alleine reicht meist nicht für eine Wende. Und mehr als Hoffnung hätte man derzeit noch nicht zu bieten. Im Weißen Haus denkt man derzeit in großen Dimensionen. Und schließlich hatte Donald Trump mehrfach betont: Auf dem Weg zum großen Ziel wird es Irritationen geben, aber die müsse man eben aushalten. Für kleinere Unternehmen, die auf optimistische, solvente Kunden und günstige Importwaren oder Zulieferteile angewiesen sind, keine hilfreiche Aussage. Man kommt, wenn es dumm läuft, eben unter die Räder, vermutlich, ohne dass es im Weißen Haus dafür zu einem Schulterzucken reichen würde.

Diese Erkenntnis führte dazu, dass der Russell 2000 derart viel stärker wegrutschte als die Indizes der größeren Unternehmen. Aber jetzt versucht man sich an einer Bodenbildung. Die Frage stellt sich indes: Sollte die gelingen, welche positiven Fakten könnten zeitgerecht nachgereicht werden, um eine Aufwärtswende zu verstetigen, statt sie entweder gleich von vorne herein scheitern oder als Bullenfalle enden zu lassen? Das Problem ist:

Der Schlingerkurs der US-Regierung mag Anlass geben, dass man bei einzelnen Branchen darauf setzt, dass die Sache doch nicht so heiß gegessen wird, wie sie zuletzt gekocht wurde. Aber das, was für eine solide Wende benötigt wird, ist Planungssicherheit. Und die hat man definitiv nicht.

Aktuell sehen wir ein hektisches Auf und Ab unterhalb der Widerstandslinie bei 1.932 Zählern. Dorthin sauste der Index als Reaktion auf die erste Runde des Zurückruderns am vergangenen Mittwoch. Jetzt wird der Versuch unternommen, dorthin zurück zu gelangen und diese Linie zu überwinden. Aber das alleine würde ja nur eine Bodenbildung abschließen. Für ein mittelfristig bullisches Signal bräuchte es weitaus mehr:

Die 20-Tage-Linie bei 1.974 Punkten, die Widerstandslinie bei 1.993 Punkten, das März-Zwischenhoch bei 2.111 Zählern, der massive Kreuzwiderstand aus Nackenlinienzone der Toppbildung, der Abwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie zwischen 2.159 und 2.197 Punkten: All das müsste der Russell 2000 aus aktueller Sicht überwinden, um ein klares Kaufsignal zu generieren. Für ein erneutes Abdrehen nach unten hingegen könnte eine erneute, nicht zielführende Entscheidung in Washington ausreichen, daher: Hier sollte man es sich zweimal überlegen, gegen den aktuell weiter voll intakten Abwärtstrend zu spekulieren.

Russell 2000 Index: Chart vom 14.04.2025, Kurs 1.880,87 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000 Index: Chart vom 14.04.2025, Kurs 1.880,87 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des Russell 2000 Index

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Den US Small Cap-Index Russell 2000 hat es in den vergangenen Monaten noch deutlich härter getroffen als die Blue Chip-Indizes. Von seinem Hoch im November ist der Nebenwerte-Index in der Spitze bereits 20 Prozent gefallen. Kommt es jetzt womöglich noch dicker?

Der Gedanke, dass hohe Zölle Importe vom US-Markt fernhalten, dadurch in großem Umfang mehr US-Produkte gekauft werden, dies Arbeitsplätze und Wohlstand schafft und zugleich die Zolleinnahmen den löchrigen Staatssäckel füllen, klingt im ersten Moment logisch. Aber nicht, wenn man weiterdenkt. Und die Charts des US-Nebenwerteindex Russell 2000 zeigen auf Tages- und Wochenbasis gleichermaßen, dass die Trader hier genau das getan haben:

Russell 2000: Tages-Chart vom 01.04.2025, Kurs 2.012,24 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Tageschart vom 01.04.2025, Kurs 2.012,24 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS
Russell 2000: Monats-Chart vom 01.04.2025, Kurs 2.012,24 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Wochenchart vom 01.04.2025, Kurs 2.012,24 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Sie haben weiter gedacht und die Fallstricke erkannt, die die US-Regierung bislang offenbar entweder nicht sieht oder ignoriert. Denn nicht nur diejenigen, die Produkte herstellen, die in die USA exportiert werden sollen, bekommen dadurch ein Problem, sondern auch diejenigen, die sie als US-Unternehmen importieren. Und da geht es nicht nur um Konsumgüter, deren Verteuerung gerade die US-Einzelhandelsketten in gelinde Panik versetzt. Es geht auch um Zulieferprodukte für die Produktion, sei es bei Bekleidung, Autos, Maschinen, Elektrogeräten und vielem mehr. In sehr vielem, auf dem „Made in USA“ steht, sind Teile verbaut, die von überallher außerhalb der USA kommen.

Warum trifft das den Russell 2000 aktuell härter als die größeren US-Indizes wie Dow Jones, S&P 500 oder Nasdaq 100?

Expertenmeinung: Weil vor allem kleinere Unternehmen dadurch erhebliche Probleme bekommen werden. Sie haben weniger Möglichkeiten, ihre eigene Produktion anzupassen als große Konzerne, tun sich schwerer mit der Suche nach alternativen Zulieferern und können teurere Herstellungskosten deutlich schlechter abfedern. Und sie müssen zu Recht fürchten, dass größere Konzerne in ihrer jeweiligen Branche solche Situationen ausnutzen und auf dem Rücken der kleineren Mitbewerber wachsen, so wie es in kritischen Phasen fast immer war.

Und dass die US-Wirtschaft bereits in einer kritischen Phase ist, lässt sich am GDPNow-Tracker der regionalen US-Notenbank in Atlanta ablesen. Dieser Indikator „rechnet mit“, versucht durch die Auswertung der wichtigsten einlaufenden Konjunktur- und Stimmungsdaten das aktuelle Wachstum der US-Wirtschaft abzubilden. Und nachdem dieser Indikator im Februar erstmals seit Jahren ins Negative abrutschte, erreichte er am Dienstag mit -3,7 Prozent einen Negativrekord im Rahmen dieses aktuellen Abstiegs. Die Angst geht um unter den Anlegern der kleineren Unternehmen, die im Russell 2000 versammelt sind. Die Frage ist jetzt: Wird aus Angst Panik, wenn Donald Trump, vermutlich heute Abend, die nächste Zollrunde lostritt?

Wenn es darum geht vorherzusagen, wie eine große Zahl an Menschen mehrheitlich emotional reagiert, versagen alle Messlatten. Es bleibt, sich die Reaktion anzusehen und charttechnisch einzuordnen. Was im Fall des Russell 2000 insofern gut machbar ist, als er jetzt auf eine mittelfristig sehr wichtige Auffangzone aufgesetzt hat.

Sie sehen in den Charts, dass er in den 2022/2023 relevanten Supportbereich 2.007/2.030 Punkte gerutscht ist. Diese Zone muss der Nagelprobe in Form der nächsten Zollwelle standhalten. Wenn nicht, wäre es keine allzu große Überraschung, dass auch bei bislang unbeeindruckten Anlegern ein Damm bricht und der Index die nächste, mittelfristig bedeutsame Zone 1.634/1.715 Punkte ansteuert.

Um aus der Gefahrenzone herauszukommen, was möglich wäre, wenn man die Verschärfung der Lage als vorerst eingepreist und den bisherigen Abstieg als überzogen ansehen würde, müsste der Russell 2000 die 200-Tage-Linie und den November-Abwärtstrend zurückerobern. Dazu muss er über 2.220 Punkten schließen – ein Szenario, das möglich, aber nicht wahrscheinlich genug ist, um in dieser aktuellen Konstellation darauf setzen zu wollen.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Der US-Small Cap Index Russell 2000 schaffte am Dienstag eine Wende in die Gewinnzone … und das bei auf Tagesbasis überverkaufter Markttechnik. Das wäre grundsätzlich die Chance für eine kräftige Erholung. Aber werden die Käufer wirklich zurückkommen?

Im charttechnischen Mikrokosmos ist das eine Chance für die zuletzt massiv unter Druck stehenden Bullen: Der die 2.000 kleinsten an der Wall Street notierten Unternehmen listende Russell 2000 drehte gestern knapp über der Unterstützungslinie vom Juni und August 2024 bei 1.993 Punkten aus dem Minus nach oben, das Tagestief lag bei 2.001 Punkten. Ein Support, eine runde Chartmarke und zugleich überverkaufte markttechnische Oszillatoren wie Stochastik und RSI: Das hat Potenzial. Grundsätzlich zumindest.

Tritt man einen Schritt zurück, sieht man, dass der bisherige charttechnische Flurschaden extrem ist. Kurs nach Trumps Wahlsieg war der Russell 2000 in der Erwartung, dass die Wirtschaftsagenda des kommenden Präsidenten zu blühenden Landschaften für den Mittelstand führen werde, kräftig gestiegen, korrigierte dann, schaffte aber Ende November gleich ein neues Hoch bei 2.466 Punkten. Von dort aus brach der Index bis zum gestrigen Tages-Verlaufstief um fast 19 Prozent ein, weit mehr also als Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100.

Und das hat eben seine Gründe. Gründe, die man alleine mit einem – von der Dimension des Schlusskurs-Plus ohnehin eher kleinen – Intraday-Turnaround nicht vom Tisch bekommt.

Expertenmeinung: Den Anlegern ist mittlerweile glasklar, dass Donald Trumps Zollgefechte der heimischen Wirtschaft genauso schaden wie den Volkswirtschaften der in die USA exportierenden Länder. Die Kosten tragen die US-Importeure, zugleich läuft man Gefahr, auf einmal nicht mehr das von Zulieferern zu bekommen, was man für die Produktion benötigt oder an Kunden verkaufen könnte.

Das können die Mega-Caps unter den US-Unternehmen eher wegstecken als die kleinen und mittleren Unternehmen. Und wenn schon Dow und S&P 500 mit ihren großen Konzernen unter Druck stehen, so wundert es nicht, wenn die Small Caps umso heftiger zu Boden gehen. Sollte sich ein baldiges Ende dieser Zoll-Problematik abzeichnen, könnte der Russell 2000 zur Kursrakete werden. Doch aus aktueller Sicht wäre eine Wette auf ein schnelles, schadenbegrenzendes Ende eben gewagt … und so sieht der Russell 2000 auch aus.

Russell 2000: Tages-Chart vom 11.03.2025, Kurs 2.023,59 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Tageschart vom 11.03.2025, Kurs 2.023,59 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart auf Tagesbasis, wie schnell und weit es hier bergab ging. Zwar jetzt an einen Support, während zugleich der RSI-Indikator im überverkauften Terrain rangiert, was zusammen mit diesem Dienstags-Turnaround grundsätzlich eine Chance böte. Aber dem gegenüber steht nicht nur der negative Crossover der 20-Tage-Linie über die 200-Tage-Linie, sondern eben auch die Rahmenbedingungen: Schrumpfendes Wachstum und die Rückkehr der Inflation als Quittung für eine Zollpolitik, die die Unternehmen nicht wollten.

Auf Wochenbasis wird zudem deutlich, dass dieser Versuch, den Abstieg zu stoppen, nicht gerade auf komfortabel stabilem Boden stattfand, sondern an einer charttechnischen Klippe. Diese Zone um 2.000 Punkte ist Teil einer bis in den Sommer 2022 zurückreichenden Unterstützungszone, die das obere Ende einer zwischen Sommer 2022 und Ende 2023 geltenden, breiten Handelsspanne markiert.

Russell 2000: Wochen-Chart vom 11.03.2025, Kurs 2.023,59 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Wochenchart vom 11.03.2025, Kurs 2.023,59 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Sollte diese Zone mit Schlusskursen klar unter 1.993 Punkten fallen, wäre das untere Ende eben dieser alten Handelsspanne im Bereich 1.634 zu 1.715 Punkte ein mittelfristig realistisches Kursziel. Denn wenn all das, woraus man vor und kurz nach der Wahl gesetzt hatte, nicht eintritt, sondern sich ins Gegenteil verkehrt, dürften sich viele Trader zu Recht fragen:

Warum hier ins fallende Messer greifen, wenn man fürchten muss, dass die Lage allemal noch schlimmer werden könnte? Und um diese Frage durch wieder steigende Kurse vom Tisch zu wischen, war das, was am Ende des Tages gestern als Kursgewinn herauskam, noch zu mager.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Der Small Cap-Index Russell 2000 läuft nicht, wie er laufen würde, wenn die Mehrheit der US-Anleger erwarten würde, dass den USA wirtschaftlich goldene Zeiten ins Haus stehen. Zwar klopfen die Blue Chip-Indizes an ihre bisherigen Hochs, aber der Russell eben nicht.

Was steigt, steigt weiter und was am stärksten steigt, muss man haben, vor allem, wenn es in aller Munde ist. Das ist für viele unerfahrene Anleger ein Credo. Und sicherlich nicht der kleinste unter den Gründen, warum die großen Unternehmen im Dow Jones, im S&P 500 und im Nasdaq 100 mehrheitlich haussieren, der Russell 2000 als Index der 2.000 kleinsten Nebenwerte am US-Aktienmarkt aber momentan nicht wieder in Fahrt kommt.

Wobei man durchaus einräumen muss, dass die Mega-Caps am Aktienmarkt grundsätzlich die wirtschaftliche Schlagkraft haben, ihre Gewinne auch bei Gegenwind zu vergrößern, indem sie das auf dem Rücken anderer tun. Wenn man unterstellen würde, dass Donald Trumps Wirtschafts-Strategie genau das befördert, sprich allgemeinen Gegenwind für kleine und mittlere Unternehmen zum Vorteil der Großkonzerne, wäre es also durchaus nachvollziehbar, dass man bei den Small Caps jetzt die Finger weglässt.

Expertenmeinung: Laut den jüngsten Daten der Uni Michigan ist das Verbrauchervertrauen gesunken, die Inflationserwartung gestiegen. Von der US-Notenbank kann man in diesem Jahr keine großen Geschenke erwarten, der Reallohn ist, der immer noch zu hohen Inflation geschuldet, zuletzt rückläufig gewesen. Und das Gesamtbild, das der alte wie neue US-Präsident in Bezug auf die US-Wirtschaft präsentiert, ist mit vielen unbeantworteten Fragen behaftet, die die „normalen“ Anleger außerhalb der großen Spekulation, die sich immer auf die großen Aktien fokussiert, beunruhigen könnten. Die Konsequenz daraus: Der Russell 2000 läuft nicht, wie man es eigentlich erwarten könnte, wenn das Gesamtumfeld passen würde.

Dabei wäre die Vorlage, um nach oben auszubrechen, ja eigentlich da. Der Index hatte zwar im November und Dezember ein Doppeltopp vollendet und war in dessen Folge unter den Level vor der US-Wahl gefallen, hatte also das sogenannte „Trump Gap“ geschlossen. Aber kaum hatte er die 200-Tage-Linie touchiert, waren die Bullen sofort da. Dieser wichtige, gleitende Durchschnitt wurde perfekt und dynamisch verteidigt. Umso bedeutsamer, als die Linie in diesem Moment mit der unteren Begrenzung des im Herbst 2023 etablierten Aufwärtstrendkanals eine Kreuzunterstützung bildete, aber:

Doch statt eine wilde Kaufwelle als Folge einer bestätigten Schlüssel-Supportzone hinzulegen, klemmte es unerfreulich früh in Bezug auf die Anschlusskäufe. Sie sehen in den Charts, dass der Russell 2000 bereits seit vier Wochen im Bereich um das im Tageschart violett hervorgehobene „Trump-Gap“ und die Nackenlinie des Doppeltopps pendelt, ohne bislang Anstalten zu machen, sich nach oben zu lösen.

Russell 2000: Tages-Chart vom 17.02.2025, Kurs 2.279,98 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Tageschart vom 17.02.2025, Kurs 2.279,98 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Natürlich könnte man sich sagen, dass dies alleine das Problem derer ist, die hier auf die Hausse warten und nicht das der Bullen im S&P 500 oder an der Nasdaq. Aber jede Volkswirtschaft wächst auf Dauer nur, wenn der Mittelstand vorankommt und nicht nur die Großkonzerne, wenn die normalen Anleger Zutrauen in die Entwicklung haben und nicht nur die Zocker. Eine Blue Chip-Hausse ohne dieses Fundament steht auf Treibsand.

Das kann zwar lange gutgehen, aber es kann nicht schaden, diesen Index engmaschig zu beobachten. Vor allem, wenn dieser Kreuzsupport aus 200-Tage-Linie und 2023er-Aufwärtstrend im Bereich 2.210/2.240 doch noch brechen sollte, sollte man bei den aktuell noch an ihre alten Hochs klopfenden Blue Chip-Indizes lieber noch einmal einen Tick vorsichtiger agieren. Denn am Ende sind es nie die Zocker, die eine Hausse stabil halten, sondern die sogenannten „normalen Anleger“, wie wir sie und ihr Handeln im Russell 2000 eben noch ziemlich unverwässert beobachten können.

Russell 2000: Wochen-Chart vom 17.02.2025, Kurs 2.279,98 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Wochenchart vom 17.02.2025, Kurs 2.279,98 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Während man beim DAX in einer Jubel-Hausse unterwegs ist, obwohl es herzlich wenig zu jubeln gibt, sieht der US-Aktienmarkt nur mäßig bullisch aus, obwohl es eher verständlich wäre, wenn man dort jubeln würde. Und der Russell 2000 sieht besonders wacklig aus.

Wäre der Großteil der Anleger sicher, dass Donald Trumps Pläne die USA von einem ohnehin schon soliden Wachstum zu noch höherem Wachstum ohne Nebenwirkungen katapultieren würden. Wäre es nicht nur der S&P 500, der gestern als erster und einziger der wichtigsten US-Indizes ein neues Rekordhoch schaffte. Es mag zwar sein, dass Dow Jones und Nasdaq 100 nachziehen, sprich die Blue Chips laufen, weil man davon ausgeht, dass zuerst die Wirkung von Trumps Plänen kommt und die Nebenwirkungen irgendwann später, so dass man jetzt noch Zeit und Spielraum hätte, die Hausse weiterzuführen, aber:

Das Fundament der US-Wirtschaft sind weniger die Mega-Caps. Es ist, wie überall auf der Welt, der Mittelstand, der den Motor rund laufen lässt. Diese kleinen und mittleren Unternehmen sind im Russell 2000 zuhause. Und der, der Chart zeigt es, läuft eher schlecht.

Russell 2000: Tages-Chart vom 23.01.2025, Kurs 2.311,53 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Tageschart vom 23.01.2025, Kurs 2.311,53 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Expertenmeinung: So hat der Russell 2000 kurz nach der US-Wahl zwar den Versuch unternommen, das bei Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 längst überwundene Hoch des Jahres 2021 zu überbieten und so auch endlich neue Höhen zu erklimmen. Aber dort blieb er hängen, drehte nach unten und testete die untere Begrenzung des im Herbst 2023 etablierten Aufwärtstrendkanals. Das immerhin mit Erfolg, die Kreuzunterstützung aus dieser Linie und der 200-Tage-Linie hielt Anfang vergangener Woche perfekt, wie man im Tages-Chart gut sehen kann. Aber auch, wenn der Small Cap-Index seither ordentlich durchgestartet ist, so ist er doch bislang nur im Bereich der Nackenlinie des Doppeltopps angekommen, das im November und Dezember entstanden war. Und die negative Divergenz, die beim RSI-Indikator auf Wochenbasis entstand, als der Index im Dezember das Juli-Hoch weit unter sich ließ, der Indikator aber kein neues Hoch im Vergleich zum Juli ausbildete, gilt noch immer.

Kein gutes Signal für den Gesamtmarkt, denn wäre man sicher, dass Trumps Pläne allen Vorteile bringen und nicht nur den Riesenkonzernen, müsste es der Russell 2000 sein, der vorausläuft, statt hinterherzuhinken. Aber immerhin, zwei Punkte haben die Bullen jetzt auf ihrer Seite.

Russell 2000: Wochen-Chart vom 23.01.2025, Kurs 2.311,53 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Wochenchart vom 23.01.2025, Kurs 2.311,53 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Zum einen die tadellose Verteidigung des Kreuzsupports aus Aufwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie im Bereich 2.160/2.180 Punkte, zum anderen, dass der negativen Divergenz des RSI auf Wochenbasis jetzt eine positive Divergenz auf Tagesbasis gegenübersteht. Denn da hatte der Index Anfang vergangener Woche das Zwischentief des Dezembers unterboten, der RSI aber nahe der überverkauften Zone ein höheres Zwischentief ausgebildet. Das ist nicht immer, aber doch recht oft eine Basis für weiter steigende Kurse und die Chance, einen erneuten Anlauf an die Hochs der Jahre 2021 und 2024 zu starten.

Nichtsdestotrotz bleibt der Index der 2.000 kleinsten Aktien am US-Markt eine Warnung, dass das Zutrauen der breiten Masse, die gerne in ihre heimischen Unternehmen investiert, die hier stark vertreten ist, kleiner ist als die des großen Geldes, das die Blue Chips dominiert. Und wer könnte die realen Perspektiven besser einschätzen als diejenigen, die mittendrin sitzen?

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Gerade erst Anfang der Woche hatte ich hier den US-Nebenwerte-Index Russell 20000 auf dem Schirm. Die damalige Überschrift „das muss man jetzt im Auge behalten“ darf man mittlerweile umschreiben: Hier geht gerade was ins Auge!

Der Russell 2000 umfasst die 2.000 kleinsten US-Nebenwerte, die an der New York Stock Exchange, der Nasdaq und der AMEX gehandelt werden. Man könnte versucht sein zu sagen: Welche Relevanz soll ein Nebenwerte-Index haben, das große Geld fließt schließlich vor allem in die Blue Chips. Was richtig ist, einerseits. Aber andererseits muss man sich fragen:

Wer handelt und hat sie denn, diese vielen Small Caps der US-Börsenlandschaft, die insgesamt das Grundgerüst der US-Wirtschaft, den Mittelstand, repräsentieren? Nicht die großen internationalen Investoren, nicht die Trader, die in volatileren Titeln agieren, nicht die großen Spieler am Terminmarkt. Der Russell 2000 hat einen größeren Anteil an ganz normalen Anlegern, als die anderen Indizes. Diese Anleger wählen Aktien meist sorgfältig aus und halten sie normalerweise lange. Bewegungen hier haben daher einen höheren Anteil an Relevanz bei der Frage, wie „Otto Normalanleger“ die Lage sieht. Und der Chart zeigt:

Russell 2000 Index: Tageschart vom 19.12.2024, Kurs 2.221,50 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000 Index: Tageschart vom 19.12.2024, Kurs 2.221,50 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Er scheint sie immer weniger positiv einzuordnen, denn aus dem verdächtigen Abbröckeln zum Ende der vergangenen Woche wurde jetzt ein dynamischer Abwärtsimpuls. Einer, bei dem schon etwas angebrannt ist.

Expertenmeinung: Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Russell 2000 nach der US-Notenbanksitzung am Mittwoch noch heftiger durchsackte als der Gesamtmarkt. 4,4 Prozent gingen da verloren, was den Index unter die August-Aufwärtstrendlinie und marginal unter die Supportzone 2.238 zu 2.300 Punkte drückte. Damit war für das bullische Lager am Donnerstag zwingender Handlungsbedarf gegeben. Wenn es gelänge, den Russell 2000 in diesem Bereich nach oben zu drehen und blitzschnell zurück über 2.300 Punkte zu heben, wäre damit nicht nur ein möglicher Trendbruch vorerst abgewendet, sondern noch etwas anderes, nicht weniger Bedeutsames.

Denn durch diesen Selloff des Mittwochabends hat der Index das Anfang November entstandene “Trump Gap” geschlossen, ohne dass Käufe aufkamen. Damit ist all der Gewinn, der durch den Wahlsieg Trumps und die damit einhergehenden Hoffnungen aufgelaufen ist, weg. Und Sie sehen es im Chart: Die Käufer tauchten nicht auf. Es gab zwar eingangs des Donnerstags-Handel eine kleine Gegenreaktion. Aber am Ende stand ein Minus von 0,45 Prozent zu Buche.

Eine hoch problematische Entwicklung, denn sie deutet an, dass der Abriss des Mittwochs womöglich nicht nur durch reißende Stop Loss und Hedging-Aktionen am Terminmarkt so heftig ausfiel. Es wirkt, als würden viele Anleger jetzt doch noch unruhig werden und sich an die Seitenlinie stellen. Dabei ist die US-Notenbank mit ihren neuen Projektionen keine echte Ursache, wenn es jetzt zu weiter fallenden Kursen käme, sondern nur der Auslöser, der, in einer solchen hochgekochten Marktphase, auch irgendwas anderes hätte sein können. Aber es bleibt eine weitere wichtige Unterstützungszone, die wir im Chart auf Wochenbasis sehen:

Russell 2000 Index: Wochenchart vom 19.12.2024, Kurs 2.221,50 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000 Index: Wochenchart vom 19.12.2024, Kurs 2.221,50 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Aktuell ist der Russell 2000, erst recht nach der gestern ausgebliebenen Gegenreaktion, kurzfristig bärisch. Aber mittelfristig käme erst dann ein weiteres, dann aber umso lauteres Signal, wenn die Kreuzunterstützung im Bereich 2.135/2.160 Punkte fallen sollte, die sich aus der unteren Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals, der 200-Tage-Linie und dem Hoch des ersten Halbjahres zusammensetzt. Aber was Anfang der Woche noch fern schien, ist jetzt nahe – da die Alarmglocke zu läuten, scheint angebracht!