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Am Donnerstag wurden die Tech-Highflyer massiv verkauft, auch deren Vertreter im Dow Jones. Doch im Gegensatz zu anderen Indizes hielt sich der Dow am Donnerstag … und probte am Freitag den Ausbruch. Ganz vorn dabei: Dow-Aktien, die vorher kaum beachtet wurden.
Irgendwann kommt immer ein Moment, an dem Aktien, die eine Hausse entscheidend antreiben, zu teuer werden und die Aktien, die kaum beachtet wurden, im Vergleich dazu billig und somit kaufenswert sind. Wenn die „Pacemaker“ dann auch noch nicht nur teuer, sondern auch chart- und markttechnisch heiß gelaufen sind, kann passieren, was am Donnerstag passierte. Da reicht es, wann das eine oder andere Handelsprogramm aussteigt und genau in diesem Moment zu wenige auf der Käuferseite stehen, damit kräftige Verluste entstehen. Die Frage ist dann aber immer: Wohin mit dem Geld, das dadurch frei wird?
Am Donnerstag floss es in Gold und Anleihen. In einem Umfeld, in dem eine Aktienmarkt-Hausse von nur wenigen Aktien getragen wird und die Rahmenbedingungen sukzessiv weniger bullisch werden, nicht überraschend. Aber es floss auch in Aktien, die vorher kaum jemand haben wollte, weil sie langweilig wirkten. In die Small Caps des Russell 2000, aber auch in die großen „Langweiler“, die Aktien von altehrwürdigen Unternehmen wie 3M, McDonald’s, Home Depot oder IBM.
Wenn man sich überlegt, dass die drei Dow Jones-Mitglieder der sogenannten „Magnificent Seven“, die die Hausse fast im Alleingang bestritten, nämlich Apple, Amazon und Microsoft, am Donnerstag fielen und der Dow Jones trotzdem gehalten aus diesem turbulenten Tag ging, war das, was da in diese „Old Economy“-Titel floss, offenbar nicht gerade wenig. Und das bot eine Chance:
Expertenmeinung: Die Chance, endlich aus dieser seit März geltenden Seitwärtsbewegung herauszukommen. Und das nicht mithilfe von ohnehin schon heiß gelaufenen Aktien, sondern durch Käufe in Titel, die eben nicht längst zu teuer und überkauft sind. Die Chance auf einen Ausbruch, der nicht als Bullenfalle enden muss, sondern nachhaltig sein kann. Und genau das versuchte man auch umgehend am Freitag.
![Dow Jones: Tages-Chart vom 12.07.2024, Kurs 40.000,90 Punkte, Kürzel: INDU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Dow Jones: Tages-Chart vom 12.07.2024, Kurs 40.000,90 Punkte, Kürzel: INDU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/07/20240715-dow-jones-tageschart-die-rallye-der-mauerbluemchen.jpg)
Das problematische daran ist, was dabei herauskam. Denn wir sehen es ja in den Charts: Ein richtiger Befreiungsschlag wurde es nicht, eher eine Art Vorstufe zu einer Bullenfalle. Trotz der Rallye der Mauerblümchen, denen man im Grundsatz noch mehr zutrauen könnte. Der Dow schaffte es mit einem Verlaufshoch von 40.257 Punkten immerhin 180 Punkte über das bisherige, am 20. Mai markierte Hoch bei 40.077. Das hätte für einen Ausbruch reichen sollten, tat es aber nicht.
In der letzten Handelsstunde wurde wieder verkauft. Und am Ende ging der Index mit 40.000,90 Punkten sogar drei Punkte unter dem bisherigen Schlussrekord vom 17. Mai aus dem Handel. Für eine Bullenfalle müsste er jetzt weiter fallen – was die Akteure noch verhindern könnten. Aber werden die Bullen nach dieser Ernüchterung gleich wieder attackieren?
Möglich wäre es, denn zum einen hielten sich die Gewinner des Tages aus dem Old Economy-Bereich auch zum Ende hin recht gut; es waren wieder Aktien wie Microsoft und Amazon, die zum Ende hin verkauft wurden und das Plus reduzierten. Und es blieb ja zum anderen dennoch ein Plus, konkret von 247 Punkten. Dass es zeitweise auch mal 500 Pluspunkte waren, mag einige ernüchtern, aber ob der Ausbruchsversuch der Mauerblümchen deswegen scheitert, ist noch völlig offen.
Erst, wenn der Dow klar unter dem Leitstrahl der laufenden Aufwärtsbewegung in Form der 20-Tage-Linie bei 39.265 Punkten schließen würde, wäre die Sache der Bullen verloren. Bis dahin wäre ein solcher Stabwechsel weg von der Nasdaq und hin zum Dow, weg von den wenigen Hightech-Zugpferden hin zu der konservativeren Masse des Aktienmarkts, weiterhin drin. Die kommenden Tage werden es zeigen.
![Dow Jones: Wochen-Chart vom 12.07.2024, Kurs 40.000,90 Punkte, Kürzel: INDU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Dow Jones: Wochen-Chart vom 12.07.2024, Kurs 40.000,90 Punkte, Kürzel: INDU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/07/20240715-dow-jones-wochenchart-die-rallye-der-mauerbluemchen.jpg)
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