Beim DAX war klar erkennbar, dass die großen Akteure am Terminmarkt zur heutigen Abrechnung einen so hoch wie möglich liegenden Index anstrebten. Beim Euro Stoxx 50 wohl auch, nur tat sich der bis gestern schwer. Jetzt aber passt alles. Zumindest für heute.
Bei 5.121,71 Punkten lag das Anfang April erreichte Jahreshoch 2024. Das war das obere Ende einer bei 5.051 Punkten beginnenden, massiven Widerstandszone, an der sich die Bullen seit letztem April ein ums andere Mal die Zähne ausbissen. Doch mit dem gestrigen Aufwärtsimpuls wäre dieses Hoch heute erreichbar, zweifellos sehr zur Freude derer, die bei der heutigen Abrechnung der Index-Optionen ein „as high as possible“ angestrebt haben.
Basis der gestrigen Kurssteigerung war der markante Anstieg der französischen Luxusgüter-Aktien Hermès, Kering und LVMH, hinzu kamen solide Kursgewinne beim Kosmetik-Spezialisten L’Oréal. Während der erste Schub am Mittwoch durch die Vorlagen aus den USA kam, erledigten diese vier im Euro Stoxx 50 hoch gewichteten Aktien den Rest. Ergebnis:
Jetzt hätte der europäische Leitindex sogar den nötigen Schwung, um diese Widerstandszone nach oben zu durchbrechen. Zumindest, wenn die Käufe nach dieser heutigen Abrechnung an der Terminböse weitergehen. Aber genau da sollte zumindest eine Augenbraue nach oben wandern, denn:
Expertenmeinung: Zum einen basierte die Rallye dieser Luxusgüteraktien auf Ergebnissen eines anderen Unternehmens, nämlich des Luxusgüterkonzerns Richemont aus der Schweiz. Ob die Kursgewinner aus Frankreich in den nächsten Wochen vergleichbar gute Zahlen werden liefern können, ist völlig offen. Zudem könnte die Dimension des Anstiegs von dieser heutigen Options-Abrechnung am Terminmarkt noch intensiviert worden sein, weil diejenigen, die von diesen Kursanstiegen auf dem falschen Fuß erwischt wurden, womöglich so knapp vor der Abrechnung kurztreibende Hedging-Positionen eingehen mussten. Die sie ab Montag dann aber nicht mehr bräuchten.
Zum anderen könnte das derzeit so frühlingshaft wirkende Chartbild beim Euro Stoxx 50 ab Montag nicht nur deswegen wieder winterlich werden, weil die Terminmarkt-Abrechnung dann über die Bühne ist. An diesem Montag findet auch die Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident statt. Und der hatte ja wiederholt angekündigt, den USA seiner Ansicht nach zuträgliche (und damit China, Europa und anderen Wirtschaftsräumen abträgliche) Maßnahmen umgehend zu erlassen.
Zu unterstellen, dass das beim Euro Stoxx 50 jetzt eingepreist ist, wäre angesichts dieser unmittelbaren Nähe zum 2024er-Hoch, das wiederum den höchsten Kurs des Index seit fast 25 Jahren darstellt, verwegen. Daher wäre es auf jeden Fall ratsam, jetzt nicht in die Sonne zu schauen, sondern bei diesem Anstieg nach unten zu blicken und dafür zu sorgen, dass man einen sicheren Stand hat, indem man Long-Trades mit konsequenten Stop Loss gegen Lawinenrisiken absichert. Potenzielle Orientierungspunkte für solche Absicherungen wären entweder die bei 4.912 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie oder die Kreuzunterstützung aus Dezember-Verlaufstief und August-Aufwärtstrendlinie um 4.800 Punkte.
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