Seit Anfang August hat der MDAX zwar ordentlich zugelegt, aber aufs Jahr gerechnet liegt er trotzdem noch um die drei Prozent im Minus. Eine vollendete Aufwärtswende-Formation und der Anstieg über die 200-Tage-Linie könnten die Sache aufhellen … wenn das alles hält.
Der MDAX ist gut darin, die wichtige 200-Tage-Linie eine Zeitlang zu überwinden und dann doch wieder zurückzufallen. Das ist seit Dezember 2023 bereits dreimal passiert. Und zweimal um eine Quartalswende herum, wie sie jetzt auch ansteht.
Zwar wirkt das Chartbild aktuell ziemlich überzeugend, um nicht zu sagen: besser geht’s nicht. Aber wenn man sich ansieht, wie es zuletzt so oft lief, gilt: Trau, schau, wem. Immerhin liegt der Index in der bisherigen 2024er-Performance im Gegensatz zum DAX nicht von Ungefähr noch im Minus.
Aber wie gesagt: Das sieht schon äußerst beeindruckend aus, was der Chart da zu bieten hat. Wir sehen da eine mit dem Anstieg über die 200-Tage-Linie vollendete, umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Trendwendeformation. Wir sehen ein Ringen um eben diese 200-Tage-Linie, das, zumindest per Mittwochabend, zu Gunsten der Bullen entschieden scheint.
Und wir sehen im langfristigen Chartbild auf Monatsbasis, das ist womöglich mit Abstand der wichtigste Aspekt, dass der MDAX im Zuge des Rücksetzers vom August die ganz langfristige, übergeordnete Aufwärtstrendlinie, die im März 2009 ihren Ursprung hat, testete – und hielt. Eine Steilvorlage für die Bullen. Und dennoch:
Expertenmeinung: Was trotzdem zumindest zu einer gewissen Vorsicht mahnt ist der Umstand, dass der MDAX ja durchaus nicht zwingend allzu großes Aufwärtspotenzial hat. Dass dieser Index, ebenso wie übrigens SDAX und TecDAX derzeit, in einem Jahr, in dem der DAX eine scheinbar ungefährdete Hausse suggeriert, seit Ende 2023 im Minus notiert, ist die Konsequenz aus einem Wasser tretenden Konsum in der Eurozone, aus schwachen Auslandsorders und trotzdem hohen Zinsen, die Investitionen bremsen.
Und diese unerfreuliche Mixtur mögen internationale Investoren ebenso wie heimische Anleger vielleicht beim DAX ausblenden, aber das Gros des Marktes – und damit auch der MDAX als eine Art 2. Liga des deutschen Aktienmarkts – sieht eben anders aus. Auch, weil man momentan keine Argumente dafür sieht, dass sich dieses grau in grau der Perspektiven kurzfristig ändert. Und dass man das hektische Agieren der chinesischen Notenbank dahingehend nicht als „Game Changer“ sieht, wird alleine dadurch deutlich, dass der MDAX zwar am Mittwoch solide zulegte und sich damit ein wenig von der 200-Tage-Linie nach oben absetzte. Aber es war der Dienstag, der die News aus China brachte. Und da war das Plus nur minimal ausgefallen. Fazit:
Rein charttechnisch betrachtet steht der MDAX jetzt tadellos bullisch da, Kurszielzone ist jetzt der Bereich 27.286 zu 27.642 Punkte. Aber gebranntes Kind scheut eben das Feuer, daher ist mit Blick auf die gescheiterten Bullen-Träume der Monate zuvor Vorsicht angebracht. Schon dann, denn der Index mit 25.500 Punkten oder tiefer wieder deutlicher unter die Nackenlinie dieser Schulter-Kopf-Schulter-Aufwärtswendeformation fallen sollte, würde für die Bullen etwas anbrennen.
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