Der S&P 500 scheiterte am Freitag beim Versuch, sich über die bisherigen Hochs nach oben abzusetzen. Es scheint, als hätten die Trader Donald Trumps Zollansagen nicht ernst genommen. Doch dann kam am Freitag die Meldung, dass er Ernst macht.
Gegen 19 Uhr unserer Zeit erklärte Trumps Sprecherin, dass der Präsident am Samstag, den 1. Februar Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko und in Höhe von 10 Prozent für Einfuhren aus China verhängen werde. Der marktbreite S&P 500 war gerade im Begriff, sich durch die Widerstandszone 6.100 zu 6.128 Punkte zu schieben, als diese Aussage den Aufwärtsdrang des US-Aktienmarkts umgehend kippte. Was nicht wundert, denn letztlich ist man sich dort darüber im Klaren, dass es die US-Verbraucher sein werden, die da am Ende draufzahlen werden und das in Bezug auf Wachstum und Inflation zum Problem werden kann.
Ob es bei diesem Sachstand des Freitagabends auch heute Morgen geblieben ist, ist aufgrund des Redaktionsschlusses des Artikels am Freitag kurz nach US-Handelsende zwar offen. Aber der Abwärtsschwenk des S&P 500 macht klar, warum die US-Bären nach der ersten, positiven Reaktion nach der US-Wahl eher verhalten unterwegs waren: Man erinnert sich an die bremsende Wirkung des Handelsstreits mit China in der ersten Amtszeit von Donald Trump und fürchtet, dass dieser diesmal noch drastischer agieren könnte.
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Der in Form eines Intraday-Turnarounds nach unten gescheiterte Ausbruchsversuch an sich ist schon problematisch, hinzu kommt aber, dass der Freitag den Abschluss eines starken Börsenmonats bildete. Das große Interesse der institutionellen Geldverwalter, diese werbewirksamen Gewinne so hoch wie möglich zu halten, kann auch ein Grund gewesen sein, warum man den „KI-Schock“ vom vergangenen Montag so schnell wieder aufgekauft hatte. Aber was kommt jetzt, mit dem Beginn eines neuen Monats, bei dem man erst einmal nicht gezielt darauf setzen kann, eine starke Performance stark zu halten?
Wird, nachdem man gesehen hat, dass der S&P 500 trotz dieser stützenden Wirkung des Monatsultimo nach unten drehte, womöglich auch die „Aufhol-Aktion“ nach dem KI-Rutsch des Montags zurückgenommen?
Expertenmeinung: Es ist zumindest gut möglich. Aber ob daraus auch eine Abwärtswende des Index wird, dürfte noch eine Zeitlang offen bleiben. Denn bisher hat der S&P 500 ja nur am oberen Ende einer seit der US-Wahl geltenden Handelsspanne nach unten abgedreht. Deren untere Begrenzung ist es, auf die es ankommt, alles, was sich darüber abspielt, birgt die Chance auf einen neuen und dann womöglich erfolgreichen Anlauf an die bisherigen Hochs.
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Diese untere Begrenzung aber ist dann auch eine psychologisch entscheidende. Denn sie wird durch das „Trump Gap“, die am Tag nach der Wahl entstandene Aufwärts-Kurslücke zwischen 5.783 und 5.864, Punkten definiert. Mitte Januar wurde diese Lücke perfekt geschlossen, umgehend setzten daraufhin Käufe ein, das war ein perfekt bullisches Szenario. Die Rallye mündete in einen Anstieg über den bis dahin geltenden Verlaufsrekord bei 6.100 Zählern … aber dann scheiterte der Ausbruchsversuch durch diesen abrupten Abverkauf als Reaktion auf „Deep Seek“. Jetzt scheiterte der zweite.
Damit haben die Bullen jetzt einen deutlich schwereren Stand, aber noch stehen sie eben. Sollte dieses Trump Gap aber einem zweiten Test unterzogen werden und dieser schiefgehen, dann kippt die Marktstimmung vermutlich schnell und deutlich. Deutlich genug, dass man sich dann besser nicht darauf verlassen sollte, dass die schon relativ knapp darunter wartende Supportzone 5.630 zu 5.696, die auf der Unterseite von der 200-Tage-Linie begrenzt wird, auch wirklich als Support funktioniert. Die Trump-Börse ist zurück … und mit ihr auch die hohe Volatilität aus der ersten Amtszeit von Donald Trump.
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