Der S&P 500 stieg seit August in Wellen, dadurch entstanden zahlreiche Unterstützungen, so dass der Index gut unterfüttert wirkt. Aber ein Blick auf den Wochenchart zeigt, wie gewaltig er in den letzten 12 Monaten gestiegen ist. Da dürfen sich die Bullen keinen Fehltritt erlauben.
Auf Wochenbasis zeigt der Chart, dass beim marktbreiten S&P 500 nicht wirklich etwas anbrennt, solange er nicht unter 5.650/5.670 Punkte fällt. Das ist der Bereich des alten Rekordhochs vom Juli, des August-Hochs und der 100-Tage-Linie. Knapp darüber startete vor zwei Wochen die Trump-Rallye, solange die nicht abverkauft ist, bleibt der Weg nach oben frei. Allerdings:
So wirklich viel Luft wäre ja nicht gerade bis dort hinunter. 4,5 Prozent, das ist nicht unbedingt viel, wenn die Lage wackliger wird. Da sollte man es besser gar nicht darauf ankommen lassen, zumal der Index zwar bislang nur einen Mini-Rücksetzer nach dem jüngsten Rekordhoch (6.017,31 Punkte am 11.11.) vollzogen hat, aber ein kleines Island-Reversal, sprich eine Insel-Umkehrformation droht, wenn der den Support bei 5.860/5.880 Punkte brechen sollte. Den die Bullen zwar seit vier Tagen erfolgreich verteidigen, sich aber andererseits bislang auch nicht davon lösen können. Da wären „good news“ höchst hilfreich. Aber kommen die auch?
Expertenmeinung: Die Saison der Quartalsbilanzen ist eigentlich längst um, aber es gibt Nachzügler. Nämlich diejenigen Unternehmen, die ein um einen Monat zum Kalender nach hinten verschobenes Geschäftsjahr haben. Das sind die meisten Einzelhändler, aber auch ein paar Technologieunternehmen, allen voran Nvidia. Starke Ergebnisse von diesem Super-Schwergewicht könnten den Bullen aus ihrer kleinen Klemme helfen. Aber allzu stark war es nicht, was da nach US-Handelsende kam, denn just gestern meldete Nvidia die Zahlen.
Die zwar die offiziellen Analysten-Erwartungen übertrafen, aber die Aktie präsentierte sich nachbörslich trotzdem eher wacklig, denn natürlich gibt es die „Whisper Numbers“, also das, was die Analysten und Trader wirklich erwartet haben. Es wird spannend sein, zu sehen, wie sich die Aktie im regulären Handel heute präsentiert. Das könnte darüber entscheiden, ob der S&P 500 in den Bereich 5.650/5.670 zurücksetzt und den Bullen damit einen „Stresstest“ verpasst oder die Mini-Korrektur eine Mini-Korrektur bleibt und der Index an und über das jüngste Hoch läuft. Das … und ein anderer Faktor.
Bislang haben die Nominierungen des designierten US-Präsidenten für viele hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Aber für die Börse ist vor allem ein Ministerposten entscheidend: der des Finanzministers. Und dazu hat sich Donald Trump bislang noch nicht geäußert. Je nachdem, wer da auf den Posten kommen soll, wird der Markt urteilen, ob die teilweise eher waghalsig wirkenden, anderen Nominierungen kompensiert und trotzdem eine für die US-Wirtschaft günstige Politik zu erwarten ist – oder nicht. Wenn die Marktteilnehmer diese Nominierung nicht gutheißen, kann wohl nichts den S&P 500 von einem Test dieser Supportzone 5.650/5.670 Punkte abhalten. Und der Name könnte nun jederzeit fallen, so gesehen hängt über diesem bislang weiterhin robust wirkenden Index ein Damoklesschwert, dass die Bullen nur anstarren, aber nicht beeinflussen können. Der Weg hinauf in neue Höhen ist damit unsicherer, als ein erster Blick das vermuten ließe.
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