Pivot Punkte

Handeln mit Unterstützungs- und Widerstandslinien
von Wendelin Probst
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Pivot-Punkte-Indikator-LYNX
Investoren, die Handelsentscheidungen mit Hilfe der technischen Analyse treffen, schauen meistens auf Preisbewegungen im Basiswert. Oft werden in diesem Zusammenhang auch Unterstützungs- und Widerstandsniveaus erwähnt. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um Preisniveaus, die als Unterstützungen und Widerstände im Chart agieren. Oft sind diese schon mit bloßem Auge erkennbar, wie das folgende Beispiel zeigt.

Ganz allgemein ausgedrückt kann festgehalten werden, dass Unterstützungen häufig als Kauf- und Widerstände als Verkaufsschwelle interpretiert werden.

dax-index-widerstand-unterstuetzung-LYNX

Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang das Handeln von Kursausbrüchen (Breakouts) dar. Hier sollten Sie besonders auf das Durchbrechen von Unterstützungen und Widerständen achten.

Pivot Punkte Indikator

Neben den oft schon mit bloßem Auge zu erkennenden Unterstützungen und Widerständen im Chart, gibt es eine ganze Reihe weiterer Preisniveaus die als Unterstützungen bzw. Widerstände im Chart agieren, nicht so einfach zu erkennen sind und durch verschiedene Methoden bestimmt werden können.

Viele aktive Anleger nutzen zur Bestimmung dieser Niveaus zum Beispiel die sogenannten Pivot Punkte (Drehpunkte). Diese dienen im Allgemeinen der Kurszielbestimmung des Basiswertes und haben ihren Ursprung bei den Floor Tradern in den USA. Der Anwendungsbereich ist vielfältig, doch sehr häufig werden Pivot Punkte in den Futures-, Termin- und Forexmärkten verwendet.

Den Pivot Punkten liegt die Überlegung zugrunde, dass die Preisaktivität des vorherigen Handelstages einen Einfluss auf die heutige Preisaktivität hat. Durch die Berechnung der Pivot Punkte werden Widerstands- und Unterstützungsniveaus für den heutigen Handelstag definiert. Errechnet werden die Pivot Punkte aus dem High, Low und Close des vorangegangenen Handelstages. Manchmal fließt in die Berechnung noch das Open des heutigen Tages mit ein, um eventuell vorhandene Overnight Gaps zu kompensieren.

Das am häufigsten verwendete Pivot-Punkte-System stützt sich auf fünf Punkte und mithilfe des schon angesprochenen Preisniveaus des Vortages werden zwei Unterstützungslinien, zwei Widerstandslinien und ein Drehpunkt identifiziert. Doch wie errechnen sich diese Preisniveaus?

Pivot-Punkte-Indikator-LYNX
Widerstand 2 (R2):          PP + (H – L)
Widerstand 1 (R1):          (PP * 2) – L
Pivotpunkt (PP):              (H + T + C) / 3
Unterstützung 1 (S1):     (PP * 2) – H
Unterstützung 2 (S2):     PP – (H – L)

Legende:

H = High vom Vortag
L = Low vom Vortag
PP = Pivotpunkt
C = Schlusskurs vom Vortag

Das tägliche, manuelle Berechnen und Zeichnen der Pivot Linien im Chart wäre ein recht zeitintensiver Prozess. Die LYNX Handelsplattform stellt den Pivot-Punkte-Indikator standardmäßig zur Verfügung. Durch das Hinzufügen dieses Indikators im Chart sehen Sie so täglich, wo die Pivot Punkte für einen Basiswert liegen. Im folgenden Chart sehen Sie die Darstellung der Pivot Punkte für den ESTX50 Future in der LYNX Handelsplattform.
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Pivot Punkte als Daytrading Strategie

Klassisch handelt es sich bei den Pivot Punkten um Unterstützungs- und Widerstandslinien für den Intradayhandel bzw. das Daytrading und die im Chart eingezeichneten Linien sind nur für den aktuellen Tag gültig.

Der Pivot Punkt (PP) stellt die stärkste Unterstützung bzw. den stärksten Widerstand dar und teilt den Preisbereich einer jeden neuen Kerze in zwei Teile. Pivot Punkte sind zudem eine gute Möglichkeit, einen schnellen Überblick über den Trend des Basiswertes zu erhalten.

Oberhalb des Pivot Punktes (PP) wird ein bullischer Markt unterstellt und unterhalb dessen entsprechend ein bärischer. Aus dieser Interpretation heraus ergibt sich damit bereits eine erste Handelsmöglichkeit. Durchbricht der Kurs des Basiswertes den Pivotpunkt von unten nach oben, liegt ein Kaufsignal vor, durchbricht der Kurs den Pivot Punkt hingegen von oben nach unten, liegt ein entsprechendes Verkaufssignal vor.

Analog zur klassischen Vorgehensweise bei Unterstützungs- und Widerstandslinien werden auch die aus der Pivot Analyse hervorgehenden S2 – R2 Marken genutzt.

Die Widerstände R1 und R2 stellen mögliche Preislevels dar, an denen mit Gegenwehr seitens der Bären zu rechnen wäre. Die Widerstände haben das Potenzial, sowohl kurzfristige Korrekturen als auch neue Gegentrends einzuleiten. Wird ein Widerstand hingegen durchstoßen, fungiert dieser ab sofort als Unterstützungszone.

Mit den Unterstützungen S1 und S2 wird analog verfahren. Kommt es zu einem bärischen Kreuzen von Kurs und Pivot Punkt PP, dienen die Unterstützungen als erste Zielzonen und als mögliche Preismarken, an denen der Kurs des Basiswertes zu einer Erholung oder gar einer Trendwende ansetzen könnte. Wird hingegen eine Unterstützung durchbrochen, wird die nächstfolgende als Zielzone aktiv, während die gebrochene Unterstützung als neuer Widerstand fungiert.

Aber auch wenn der Kurs des Basiswertes den Pivot Punkt nur testet, kann dies als Kauf- bzw. Verkaufsmoment genutzt werden.

Trading-Strategien mit Pivot Punkten

Sollte der Markt oberhalb des Pivot Punktes eröffnen, wird wie erwähnt ein positiver Trend des Basiswertes unterstellt. Wenn man in diesem Fall einen geeigneten Moment für einen Kauf sucht, um mit dem Trend zu gehen, könnte man in den Basiswert einsteigen, wenn der Kurs auf den Pivot Punkt zurückfällt.

Sollten Sie eine Position eingegangen sein, können Sie daraufhin die Unterstützungs- und Widerstandslinien verwenden, um Ihren Exit zu bestimmen. Den anfänglichen Stop würde man auf die erste Unterstützungslinie legen. Für den Fall, dass der Widerstand R1 dann nach oben durchbrochen wird, können Sie den Stop auf R1 erhöhen. Sollte der Kurs weiter steigen und der Widerstand R2 wird erreicht, würde man den Stop auf diesen Punkt nachziehen.

Analog kann diese Taktik auch für das Eingehen von Short-Positionen genutzt werden. Dafür muss man die Strategie allerdings umdrehen.

Den anfänglichen Stop würde man auf die erste Widerstandslinie legen. Für den Fall, dass die Unterstützung S1 dann nach unten durchbrochen wird, können Sie den Stop auf S1 absenken. Sollte der Kurs weiter fallen und die Unterstützung S2 wird erreicht, würde man den Stop auf diesen Punkt legen.

Im folgenden Beispiel für das Währungspaar EUR/USD sieht man das Eingehen einer Shortposition. In diesem Fall fällt der Kurs unter die Unterstützung S1, auf welche dann der Stop gezogen wird. In beiden Fällen würde die Position geschlossen werden, wenn der Kurs kurz nach Unterschreiten von S1 diese Unterstützung im Anschluss von unten nach oben durchbricht.
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Pivot Punkte in der LYNX Handelsplattform

Über die LYNX Handelsplattform haben Sie nicht nur Zugriff auf Pivot Punkte, sondern auf über 120 weitere technische Indikatoren. Wie Sie Pivot Punkte in der LYNX Handelsplattform im Chart einstellen, beschreiben wir Ihnen im folgenden Absatz:

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Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den Chart, in den Sie einen Indikator, wie beispielsweise die Pivot Punkte, hinzufügen möchten. Danach erscheint das oben dargestellte Fenster und Sie gehen mit der Maus auf „Studie hinzufügen“. Anschließend erhalten Sie einen Überblick über alle Indikatoren, geordnet nach deren Art. Klicken Sie jetzt auf „Pivot Studien“ und wählen Sie mit einem Klick auf „Pivot Punkte“ diese aus. Danach sehen Sie die Pivot Punkte in Ihrem Chart dargestellt.

Wenn Sie die Pivot Linien in Ihrem Chart sehen, können Sie den LYNX Chart Trader verwenden, um Ihre Kauf- und Verkauforders genau auf diesen Linien zu platzieren.

Fazit

Pivot Punkte können eine gute Unterstützung für Ihr Trading sein, um den aktuellen Trend zu bestimmen oder um Unterstützungen bzw. Widerstände im Chart zu identifizieren. Jedoch sollten Indikatoren, wie auch die hier vorgestellten Pivot Punkte, Ihre persönliche Tradingstrategie nur unterstützen und Handlungen sollten nie auf Basis von nur einem Indikator getroffen werden.

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