871(m)- Regel
Der Abschnitt 871(m) im nationalen US-Steuergesetz (Internal Revenue Code, kurz: IRC) soll verhindern, dass Nicht-US-Bürger durch den Handel von Derivaten die Quellensteuer auf US-Aktien umgehen können. Bei der Auszahlung einer Bardividende fällt eine Quellensteuer an. Der Quellensteuersatz in den USA beträgt 30%, mit einem ausgefüllten W8-Formular lässt sich dieser für Sie auf 15% reduzieren.
Die US-Quellensteuer fällt auch bei „dividendenäquivalenten Einkünften“ aus Emittentenprodukten, deren Basiswert eine US-Aktie ist, an. Dabei kann es sich beispielsweise um Optionsscheine, Discount-Zertifikate oder Futures handeln.
Der Handel mit Optionsscheinen und Zertifikaten auf US-Aktien ist derzeit über LYNX eingeschränkt.
Handelsbeschränkung
Gemäß der 871(m)-Regel sind Emittenten betroffener Finanzinstrumente verpflichtet, die Steuersituation der Inhaber korrekt zu erfassen. Das ist in der Praxis jedoch nicht umsetzbar. Um zu verhindern, dass so die US-Quellensteuer umgangen werden kann, ist der Handel mit diesen Instrumenten deshalb nicht mehr möglich. Nach der IRS-Gesetzgebung betrifft dies auch Derivate, deren Basiswert keine Dividende zahlt oder gezahlt hat. Auch wenn nur ein Bestandteil des Basiswerts eine US-Aktie ist, ist ein Handel nicht möglich.
Betroffene Instrumente
- Optionsscheine
- Wandelanleihen
- Zertifikate
- Strukturierte Schuldverschreibungen
- Indizes
- Wertpapierleihe
- Börsennotierte Derivate
Diese Instrumente sind betroffen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Bei den zugrunde liegenden Wertpapieren handelt es sich um US-Aktien – unabhängig vom Sitz des Emittenten.
- Diese US-Aktien schütten während der Laufzeit der Derivate eine Dividende aus.
- Die Derivate haben ein von den Emittenten berechnetes Delta von 1 (davon betroffen sind auch Derivate, die am oder nach dem 1. Januar 2019 ausgegeben wurden und deren Delta größer oder gleich 0,8 ist).
Orderablehnung
Wenn Sie versuchen, eine Order für die betroffenen Finanzprodukte zu übermitteln, wird diese abgelehnt. Innerhalb der Handelsplattform wird Ihnen eine Fehlermeldung angezeigt, welche sich auf die 871(m)-Beschränkung bezieht.
Die hier bereitgestellten Informationen sollen eine kurze Hilfestellung bieten, die umfassen jedoch nicht alle Kriterien der 871(m)-Regel. Daher kann LYNX nicht garantieren, dass ein gemäß diesen Informationen zugelassenes Instrument tatsächlich handelbar ist.
Häufig gestellte Fragen
Nein, der Handel mit Optionsscheinen und Zertifikaten auf US-Aktien ist derzeit eingeschränkt.
Die 871(m)-Regel wurde im nationalen US-Steuergesetz (Internal Revenue Code, kurz: IRC) eingeführt, um Nicht-US-Bürger daran zu hindern, der Quellensteuer auf US-Aktien durch Derivate zu entgehen.
Optionsscheine, Wandelanleihen, Zertifikate, strukturierte Schuldverschreibungen, Indizes, Wertpapierleihe und börsennotierte Derivate sind von der 871 (m)-Regel betroffen, wenn:
- die zugrunde liegenden Wertpapiere US-Aktien sind – unabhängig vom Sitz des Emittenten
- die US-Aktien während der Laufzeit der Derivate eine Dividende zahlen
- die Derivate ein von den Emittenten berechnetes Delta von 1 haben (davon betroffen sind auch Derivate, die am oder nach dem 1. Januar 2019 ausgegeben wurden und deren Delta größer oder gleich 0,8 ist)
Disclaimer:
Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen für die Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die LYNX B.V. übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine persönliche Steuer- oder Rechtsberatung.