Orderdetails
Anpassen der Order
Orderdetails wie Gültigkeitsdauer, Auslösemethoden und bedingte Orders ermöglichen es Ihnen, ihre Trades individuell anzupassen – hinsichtlich Zeitpunkt, Ausführung und Bedingungen – und so eine bessere Abstimmung mit ihrer Marktstrategie zu erreichen.
Gültigkeitsdauer
(TIF)
Die Gültigkeitsdauer legt fest, wie lange Ihre Order im Markt aktiv bleibt.
Je nach Handelsstrategie können Sie aus verschiedenen Optionen wählen – von tagesgültigen bis hin zu längerfristigen Aufträgen.
DAY (Day Order)
Eine Day Order ist nur am jeweiligen Handelstag gültig.
Wird sie bis Handelsschluss nicht ausgeführt, erfolgt automatisch eine Stornierung.
GTC (Good ‘Til Canceled)
Eine Good-‘Til-Canceled-Order (GTC) bleibt so lange im Markt, bis sie ausgeführt wird, manuell storniert wird oder automatisch verfällt.
Bitte beachten Sie, dass es bestimmte Bedingungen gibt, unter denen eine automatische Stornierung erfolgt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
GTD (Good ‘Til Date)
Eine Good-‘Til-Date-Order (GTD) bleibt bis zu einem von Ihnen festgelegten Datum aktiv.
Wird sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeführt, erfolgt automatisch eine Stornierung.
DTC (Day ‘Til Canceled)
Eine Day-‘Til-Canceled-Order (DTC) funktioniert ähnlich wie eine Day Order.
Im Gegensatz zur klassischen Day Order wird sie am Ende des Handelstags jedoch nicht gelöscht, sondern lediglich deaktiviert und aus der Handelsoberfläche entfernt. Die Order bleibt im System gespeichert und kann später wieder aktiviert oder angepasst werden.
Auslösemethoden
(Trigger-Methoden)
Trigger sind Bedingungen oder Ereignisse, die eine Stop-, Stop-Limit-, Trailing-Stop- und Trailing-Stop-Limit-Order im Markt auslösen. Nachfolgend finden Sie die verfügbaren Auslösemethoden.
Auslösemethoden (Trigger-Methoden) | Beschreibung |
---|---|
Last | Damit eine Kauf- oder Verkaufsorder ausgelöst wird, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein: Für eine Kauforder muss der letzte gehandelte Kurs gleich oder höher als der festgelegte Auslösepreis sein. Für eine Verkaufsorder muss der letzte Kurs gleich oder niedriger als der Auslösepreis sein. Zusätzlich muss der Handelsplatz zu diesem Zeitpunkt einen Geldkurs anzeigen, der gleich oder niedriger als der Auslösepreis ist, und einen Briefkurs, der gleich oder höher liegt. Wichtig: Der letzte Kurs muss sich innerhalb der aktuellen Geld-/Briefspanne bewegen – oder maximal 0,5 % außerhalb dieser Spanne (bezogen auf den letzten Kurs). Das bedeutet: Eine Order kann auch ausgelöst werden, wenn der letzte Kurs bis zu 0,5 % über dem Briefkurs oder bis zu 0,5 % unter dem Geldkurs liegt. Diese Auslösemethode wird standardmäßig für Aktien, Optionsscheine und andere Produkte verwendet, sofern in der Produkttabelle nichts Abweichendes angegeben ist. |
Double Last | Damit eine Kauf- oder Verkaufsorder ausgelöst wird, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Entweder müssen zwei aufeinanderfolgende Schlusskurse gleich oder höher (bei Kauf) bzw. gleich oder niedriger (bei Verkauf) als der festgelegte Auslösepreis sein, oder es muss ein einzelner Schlusskurs vorliegen, der zusammen mit einem Anstieg des gehandelten Volumens eintritt. Diese Bedingungen sollen sicherstellen, dass die Order nur bei einer tatsächlichen Marktbewegung ausgelöst wird. |
Bid/Ask | Damit eine Kauf- oder Verkaufsorder ausgelöst wird, muss ein einzelner Geldkurs (bei Kauf) beziehungsweise Briefkurs (bei Verkauf) gleich oder höher beziehungsweise gleich oder niedriger als der festgelegte Auslösepreis sein. Diese Auslösemethode wird standardmäßig für Devisen (Forex), Kombinationen und Rohstoffe verwendet. |
Double Bid/Ask | Eine Verkaufsorder wird ausgelöst, wenn zwei aufeinanderfolgende Briefkurse gleich oder niedriger als der festgelegte Auslösepreis sind. Alternativ reicht auch ein einzelner Briefkurs, sofern gleichzeitig ein Anstieg des Handelsvolumens festgestellt wird. Für eine Kauforder gilt: Sie wird ausgelöst, wenn zwei aufeinanderfolgende Geldkurse gleich oder höher als der Auslösepreis sind oder wenn ein einzelner Geldkurs diesen Preis erreicht und dabei das Volumen zunimmt. Diese Auslösemethode wird standardmäßig für US-Optionen sowie für einige in US-Dollar notierte Optionen an europäischen Börsen verwendet. |
Last or Bid/Ask | Eine Kauf- oder Verkaufsorder wird ausgelöst, wenn entweder ein einzelner Geldkurs (bei Kauf) oder ein einzelner Briefkurs (bei Verkauf) den Auslösepreis erreicht oder über- bzw. unterschreitet. Alternativ kann auch der letzte gehandelte Kurs ausschlaggebend sein, sofern er diesen Wert erreicht. Diese Auslösemethode ist die Standardmethode für strukturierte Produkte. |
Mid-point | Bei dieser Auslösemethode wird eine Kauf- oder Verkaufsorder aktiviert, sobald der Mittelwert aus Geld- und Briefkurs (Bid/Ask) den festgelegten Auslösepreis erreicht oder überschreitet. |
Erweiterte Funktionen
Über die Trader Workstation können Sie zusätzliche Möglichkeiten freischalten, um Ihre Orders weiter anzupassen. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele:
Bedingte Orders
Mit bedingten Orders können Sie festlegen, dass eine Order erst dann aktiviert wird, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Beispielsweise können Sie einen Kaufauftrag für AAPL-Aktien so einrichten, dass er nur ausgelöst wird, wenn der S&P 500 um 3 % fällt.
Die Bedingungen können sich auf verschiedene Faktoren beziehen – etwa auf Kursentwicklungen, Margin-Auslastung, Gebührensätze oder prozentuale Veränderungen.
Zudem lassen sich mehrere Bedingungen mit „und“- bzw. „oder“-Logik kombinieren, und Sie können entscheiden, ob die Order auch außerhalb der regulären Handelszeiten aktiviert werden darf.
All-or-None Orders
Eine All-or-None (AON)-Order wird nur ausgeführt, wenn die gesamte Stückzahl in einem Schritt gehandelt werden kann.
Diese Orderart eignet sich besonders bei größeren Aufträgen, bei denen Teilausführungen vermieden werden sollen.
Bitte beachten Sie, dass AON-Orders unter Umständen länger zur Ausführung benötigen – insbesondere bei geringer Marktliquidität. Sie sind ausschließlich für US-Produkte verfügbar.
OCA Gruppe
Mit One-Cancels-All (OCA)-Gruppen können Sie mehrere Orders miteinander verknüpfen, sodass alle anderen Orders automatisch storniert werden, sobald eine der Orders ausgeführt wird.
Dies ist besonders hilfreich, wenn Sie verschiedene Strategien parallel verwalten oder eine doppelte Positionierung im Markt vermeiden möchten.
Ein typisches Beispiel: Sie platzieren zwei Verkaufsorders für dieselbe Aktie – eine zur Gewinnmitnahme bei einem bestimmten Kursniveau und eine als Stop-Loss zur Verlustbegrenzung. Wird eine der beiden Orders ausgeführt, wird die andere automatisch gelöscht.
Um eine bedingte Order in TWS zu erstellen:
- Öffnen Sie ein Order-Ticket für das gewünschte Instrument.
- Klicken Sie auf den Tab Bedingung und verwenden Sie die Schaltfläche Hinzufügen, um Bedingungen wie Kurs, Margin-Auslastung oder Gebührensatz festzulegen.
- Wählen Sie, ob alle Bedingungen (UND) oder eine beliebige Bedingung (ODER) erfüllt sein müssen, und senden Sie die Order ab.
Um All-or-None in TWS zu aktivieren:
- Öffnen Sie ein Order-Ticket und geben Sie die Orderdetails an.
- Gehen Sie zum Tab Verschiedenes (Versch.) und wählen Sie All-or-None.
- Übermitteln Sie die Order mit dieser Spezifikation.
Um eine OCA-Gruppe in TWS einzurichten:
- Öffnen Sie ein Orderticket für das gewünschte Instrument.
- Nachdem Sie die Parameter Ihrer Order festgelegt haben, wechseln Sie zum Tab Verschiedenes (Versch.) und geben Sie den gewünschten Gruppennamen unter One-Cancels-Another-Group ein. Der Gruppenname muss für alle Orders, die Sie miteinander verknüpfen möchten, exakt gleich sein.
- Übermitteln Sie die Order.
Häufig gestellte Fragen
Ja, Sie können eine Order sowie deren Eigenschaften ändern oder stornieren – vorausgesetzt, sie wurde noch nicht ausgeführt.
Auch der Ordertyp lässt sich anpassen, solange die Order offen ist.
- Wenn Sie möchten, dass Ihre Order nur für die aktuelle Handelssitzung aktiv bleibt, wählen Sie DAY (Tagesorder).
- Für langfristige Orders, die bis zur Ausführung oder manuellen Stornierung aktiv bleiben, wählen Sie GTC (Good ‘Til Canceled).
- Um ein bestimmtes Ablaufdatum für Ihre Order festzulegen, verwenden Sie GTD (Good ‘Til Date).
- Wenn Sie eine Tagesorder bevorzugen, die am Ende des Tages deaktiviert anstatt storniert wird, wählen Sie DTC (A Day ‘Til Canceled).
Die Auswahl der Auslösemethode ist nur in der TWS möglich. Hier können Sie die bevorzugte Auslösemethode im Order-Ticket wählen, indem Sie zum Tab „Verschiedenes“ gehen und die gewünschte Auslöse-Methode aus dem Dropdown-Menü auswählen, wie unten gezeigt.

Wenn Sie eine Order in der TWS ohne das Orderticket aufgeben, können Sie die spezifische Auslösemethode hinzufügen, indem Sie die Spalte Auslösemethode zur TWS-Ansicht einfügen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste in die Spaltenzeile am unteren Rand der Ordertabelle und wählen Sie Spalte einfügen > Orderattribute > Auslösemethode.
Nach dem Hinzufügen dieser Spalte können Sie die Auslösemethode direkt in der jeweiligen Orderzeile auswählen.

Die Anleitung zur Aufgabe einer Bracket-Order finden Sie auf der folgenden Seite:
GTC-Orders werden in der Regel unter folgenden Bedingungen automatisch storniert:
- Wenn eine Kapitalmaßnahme bei einem Wertpapier zu einem Aktiensplit (ob regulär oder umgekehrt), einem Aktientausch oder einer Aktienausschüttung führt.
- Wenn das Unternehmen eine Dividende ausschüttet, deren Rendite 3 % des Schlusskurses vom Vortag übersteigt, oder wenn es sich unabhängig von der Höhe um eine Sonder- bzw. Zusatzdividende handelt.
- Wenn Sie sich 90 Tage lang nicht in Ihr Depot einloggen.
- Am Ende des auf das aktuelle Quartal folgenden Kalenderquartals.
Beispiel: Eine Order, die im dritten Quartal 2023 aufgegeben wurde, wird am Ende des vierten Quartals 2023 storniert.
Fällt der letzte Tag des Quartals auf einen börsenfreien Tag, erfolgt die Stornierung zum Handelsschluss des letzten Handelstags dieses Quartals.
Beispielsweise wird eine Order, deren Ablaufdatum auf einen Sonntag fällt, bereits am vorhergehenden Freitag gelöscht. - Orders, die geändert werden, erhalten ein neues „Auto-Expire“-Datum, das dem Ende des auf das aktuelle Quartal folgenden Kalenderquartals entspricht.
Ja, der Overnight-Handel (Nachthandel) mit US-Aktien ist möglich – in der Zeit von 02:00 bis 09:50 Uhr (MEZ).
Darüber hinaus können auch Cboe S&P 500 Index-Optionen sowie CME Group S&P 500 Index-Optionen auf Futures gehandelt werden.
Eine Liste der für den Overnight-Handel (Nachthandel) verfügbaren Wertpapiere finden Sie hier.
Für den Overnight-Handel sind ausschließlich Day Limit Orders zulässig. Diese Orders sind ausschließlich während der Overnight-Handelssitzung aktiv und werden automatisch um 09:50 Uhr (MEZ) storniert, sofern sie nicht ausgeführt wurden.
Bitte stellen Sie sicher, dass im Orderticket die Option „Ausführung während der Overnight-Session zulassen“ aktiviert ist.
Die Aufgabe von Orders für die Overnight-Session ist ausschließlich über die TWS-Handelsplattform oder die LYNX Trading App möglich – in der App muss hierzu der Overnight-Schalter aktiviert sein.
DAY-Orders, die während der regulären oder der Abendsitzung für Index-Futures an Euronext Amsterdam und Euronext Paris aufgegeben werden, bleiben nun bis zum Ende der Abendsitzung gültig und verfallen dann.
Zuvor blieben DAY-Orders, die während der Abendsitzung aufgegeben wurden, bis zum Ende der darauffolgenden regulären Sitzung aktiv.