Änderung der Settlementfrist T+1

In den USA, Kanada und Mexiko verkürzt sich die Settlementfrist (= Abwicklungsfrist) für Aktiengeschäfte und andere Wertpapiere ab Mai 2024 von zwei Tagen auf einen Tag. Hier erklären wir Ihnen, welche Auswirkungen dies auf Ihr Portfolio hat, das Sie über LYNX halten.

Definition: Settlement

Das Ausführen einer Transaktion mag sich wie ein sofortiger Prozess anfühlen. Tatsächlich gibt es jedoch zwei wichtige Begriffe, die Sie bei jedem Handel kennen und verstehen sollten – und eines davon steht vor einer wichtigen Änderung.

Transaktionsdatum:

Das Transaktionsdatum ist der Tag, an dem Sie erfolgreich einen Handel ausführen.

Abwicklungsdatum:

Das Abwicklungsdatum ist der Zeitpunkt, an dem der Handel offiziell wird.

Das Abwicklungsdatum ist der Zeitpunkt, an dem die Zahlung für Käufe fällig ist, die verkauften Wertpapiere geliefert werden müssen und der Transferagent des Wertpapiers den neuen Aktionär verifiziert und den früheren entfernt hat.

Wenn Sie Wertpapiere kaufen oder verkaufen, bezieht sich die Abwicklung auf die offizielle Übertragung der Wertpapiere auf das Konto des Käufers und des Geldes auf das Konto des Verkäufers.

Was wird sich ändern?

Im Mai 2024 verkürzt sich die Abwicklungsfrist für Aktiengeschäfte und andere Wertpapiere in den USA, Kanada und Mexiko von zwei Tagen auf einen Tag:

  • Ab dem 28. Mai 2024 werden sich die Abwicklungszyklen für US-Wertpapiergeschäfte von zwei Geschäftstagen auf einen Tag verkürzen, bekannt als T+1 (Handelstag plus ein Geschäftstag).
  • Ab dem 27. Mai 2024 werden sich die Abwicklungszyklen für kanadische und mexikanische Wertpapiergeschäfte ähnlich von zwei Geschäftstagen auf einen Tag verkürzen.

Was sind die Gründe für die verkürzten Abwicklungsfristen?

Technologische Fortschritte haben schnellere Handelsabwicklungen ermöglicht. Zum Beispiel entfällt aufgrund der hauptsächlich online durchgeführten Handels- und Bankaktivitäten die Notwendigkeit zusätzlicher Tage für die physische Lieferung von Wertpapieren oder Geldern. Ein wesentlicher Vorteil eines kürzeren Abwicklungszyklus ist das reduzierte Risiko im Wertpapiermarkt. Je kürzer das Intervall zwischen Handelsausführung und Abwicklung ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ereignisse die Übertragung von Geld oder Wertpapieren beeinflussen. Dies ist insbesondere während Phasen mit hohem Marktvolumen und hoher Volatilität wichtig, wie dem Anstieg nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im März 2020. Darüber hinaus profitieren Anleger von dieser Änderung, da sie nach Abschluss der Transaktion schnelleren Zugriff auf ihre Mittel erhalten.

Welche Wertpapiere werden davon betroffen sein?

US Wertpapiere

Zu den betroffenen US-Produkten gehören US-Aktien, ETFs, Unternehmensanleihen usw.

Bitte schauen Sie sich die vollständige Übersicht über die betroffenen Wertpapiere der Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) für weitere Informationen an.

Kanadische Wertpapiere

Bei den kanadischen Produkten sind vor allem Wertpapiere betroffen, die an Sekundärmärkten gehandelt werden.

Bitte schauen Sie sich die Übersicht der Canadian Capital Markets Association (CCMA) für weitere Informationen an.

Mexikanische Wertpapiere

Der mexikanische Aktienmarkt und die im internationalen Notierungssystem (SIC) notierten Wertpapiere.

Wie wirkt sich die Umstellung von T+2 auf T+1 auf mein Depot aus?

Abhängig von dem Typ Ihres Depots wird die Umstellung auf die neue Abwicklungsfrist Auswirkungen auf Ihr Depot haben. Über LYNX können Sie entweder ein Bar-Depot oder ein Margin-Depot führen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches Depot Sie führen, befolgen Sie bitte die folgende Anleitung: Welchen Depottyp habe ich?

Bar-Depot:

Aktuell:

Bevor Sie einen Wertpapierkauf tätigen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Depot über genügend Bargeld in der entsprechenden Handelswährung des Wertpapiers verfügt, um die Anschaffungskosten am Abwicklungstag (derzeit T+2) zu decken. Dazu gehört auch der Währungstausch. Da die Standardabwicklungsfrist für Forex T+2 ist, müssen Bar-Depots den Währungstausch mindestens am selben Tag vornehmen, an dem sie die Aktien kaufen, um die Abwicklung am selben Tag sicherzustellen.

Nach der T+1 Umstellung:

Nach der Umstellung auf die Settlementfrist T+1 ändert sich nicht viel an der Funktionsweise der Bar-Depots. Stellen Sie bitte sicher, dass Sie über genügend Bargeld in der entsprechenden Handelswährung verfügen, bevor Sie einen Wertpapierkauf durchführen. Der Währungstausch sollte mindestens einen Tag im Voraus durchgeführt werden, da die Forex-Transaktionen in T+2 abgerechnet werden. Somit sichern Sie die Abwicklung der beiden Geschäfte am selben Tag.

Die folgende Animation veranschaulicht den neuen Abwicklungsprozess für die betroffenen US-amerikanischen, kanadischen und mexikanischen Wertpapiere (nach der Umstellung der Settlementfrist von T+2 auf T+1). Wie Sie sehen, die Settlementfrist der Forex-Transaktionen unterscheidet sich von der Settlementfrist beim Kauf der Wertpapiere:

Die in der Animation dargestellten Finanzinstrumente stellen keine Handelsempfehlung dar.

Bitte beachten Sie:
Abschnitt 5 C der IBIE-Kundenvereinbarung für EWR-Kunden und Abschnitt A2.3 der IBUK-Kundenvereinbarung für Nicht-EWR-Kunden gelten nicht für LYNX-Kunden. Das bedeutet, dass IBIE/IBUK bei Bar-Depots, die über LYNX geführt werden, den Währungstausch nicht automatisch durchführen wird. Stellen Sie also bitte sicher, dass Sie über genügend Bargeld in der entsprechenden Handelswährung verfügen.

Margin-Depot:

Die aktuell geltenden Prozesse der Abwicklung bleiben für Kunden mit einem Margin-Depot auch nach der Umstellung auf T+1 bestehen.

Um eine Position in einem Wertpapier zu eröffnen, das in einer Währung notiert, die in Ihrem Depot nicht vorhanden ist, haben Kunden mit einem Margin-Depot zwei Möglichkeiten:

  • (a) den Währungstausch durchführen, um die Kosten der Position in der entsprechenden Währung zu decken, oder
  • (b) die Position ohne einen Währungstausch eröffnen. IBKR wird einen Margin-Kredit gewähren, um die Transaktionskosten zu decken (bitte beachten Sie, dass bei Option (b), wenn die Position geschlossen wird, der Margin-Kredit ebenfalls geschlossen wird; der Gewinn/Verlust jedoch in der abgewickelten Währung bestehen bleibt).

Für einige Anleger kann ein Abrechnungszyklus von einem Tag größeren Komfort bedeuten. Für andere kann T+1 eine genauere Betrachtung der Auswirkungen kürzerer Abwicklungszeiten auf ihre Investitions-, Handels- oder Steuerentscheidungen erforderlich machen. Um mehr darüber zu erfahren, wie sich diese Umstellung auf Ihre individuelle Situation auswirken könnte, sollten Sie sich an einen qualifizierten Berater wenden.

Häufig gestellte Fragen: Änderung der Settlemenfrist T+1

Damit Sie sich mit der Änderung der Settlementfrist besser vertraut machen können, beantworten wir Ihnen im Folgenden die wichtigsten Fragen zu diesem Thema:

Im Mai 2024 wird die Settlementfrist für den Handel mit US-amerikanischen, kanadischen und mexikanischen Aktien und anderen Wertpapieren von zwei auf einen Tag verkürzt, um die Markteffizienz zu verbessern.

T+1 bedeutet, dass die abwicklungsbezogene Abrechnung innerhalb eines Tages nach Abschluss einer Transaktion erfolgen muss (T = Handelstag).

Die SEC hat eine Regelung verabschiedet, um die Abwicklungsfrist für US-Broker-Dealer-Transaktionen von T+2 auf T+1 zu verkürzen, die am 28. Mai 2024 in Kraft tritt.


Ähnlich haben die Canadian Capital Markets Association (CCMA) und Mexikos Equities CCP, Contraparte Central de Valores (CCV), zusammen mit der Mexikanischen Vereinigung der Brokerage-Firmen (AMIB) ebenfalls Regeln verabschiedet, um die Settlementfrist von T+2 auf T+1 umzustellen. Diese Änderung wird einen Tag früher als in den USA wirksam, ab dem 27. Mai 2024, der auf einen Montag (einen US-Feiertag) fällt.

Sie können Ihren Depottyp unter Einstellungen > Kontotyp im Client Portal überprüfen.

Dies ist nicht möglich, da die Vorschrift von der SEC, CCMA, DTCC, CCV und AMIB umgesetzt wird.

Wichtige Hinweise und weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf den Seiten der SEC, CCMA, AMIB, CCV und DTCC.

Im Moment macht IB bei Bar-Depots, die über LYNX geführt werden, keinen automatischen Währungstausch. Stellen Sie bitte sicher, dass Sie über genügend Bargeld in der entsprechenden Handelswährung verfügen. Abschnitt 5 C der IBIE-Kundenvereinbarung für EWR-Kunden und Abschnitt A2.3 der IBUK-Kundenvereinbarung für Nicht-EWR-Kunden gelten nicht für LYNX-Kunden.

Unsere Anleitung zum Währungstausch finden Sie hier: Währungstausch

Ja. Das Settlement wird beim Handel mit betroffenen US-amerikanischen, kanadischen oder mexikanischen Werten nach einem Bankarbeitstag (T+1) erfolgen.

USA:
Der erste Handelstag für T+1 wird Dienstag, der 28. Mai 2024 sein. Alle an diesem Geschäftstag ausgeführten Orders werden am Mittwoch, den 29. Mai 2024, abgewickelt.

Hinweis: Mittwoch, der 29. Mai 2024, ist ein doppeltes Abwicklungsdatum für Orders die am Freitag, den 24. Mai 2024, oder Dienstag, den 28. Mai 2024 ausgeführt werden.


Kanada:
Die Canadian Capital Market Association (CCMA) hat Montag, den 27. Mai 2024 als kanadischen T+1 Starttermin bekannt gegeben. Der kanadische Markt wird am Montag, den 27. Mai 2024, geöffnet sein.

Hinweis: Dienstag, der 28. Mai 2024, ist ein doppeltes Abwicklungsdatum für Order die am Freitag, den 24. Mai 2024, oder Montag, den 27. Mai 2024 gehandelt werden.


Mexiko:
Der erste Handelstag für T+1-Settlementfrist in Mexiko ist am Montag, den 27. Mai 2024.

Hinweis: Dienstag, der 28. Mai 2024, ist ein doppeltes Abwicklungsdatum für Order die am Freitag, den 24. Mai 2024, oder Montag, den 27. Mai 2024 gehandelt werden.

US Wertpapiere

Dies sind die Produktklassen, die gemäß der Produktliste der DTCC für die T+1-Abwicklung in Frage kommen. Bitte schauen Sie sich die vollständige Übersicht über die betroffenen Wertpapiere der Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) für weitere Informationen an:

  • Aktien, 
  • Unternehmensanleihen, 
  • Kommunalanleihen, 
  • Optionsscheine, 
  • Rechte,
  • Geldmarktinstrumente, 
  • Investmentfonds, 
  • Finanzinstrumente, die aus diesen Wertpapierarten bestehen, z. B. American Depository Receipts (ADRs), börsengehandelte Fonds (ETFs) und Investmentfonds.

Hinweis: Für ETFs, die im Rahmen einer gemeinsamen Verwahrungsstruktur ausgegeben werden, und für FED-Instrumente gilt T+1 nicht.

Kanadische Wertpapiere

Bei kanadischen Wertpapieren sind folgende Produkte betroffen; bitte schauen Sie sich die Übersicht der Canadian Capital Markets Association (CCMA) für weitere Informationen an:

Fixed income:

  • Unternehmensanleihen;
  • Börsengehandelte Schuldverschreibungen;
  • Staatsanleihen (ausgenommen Sparbriefe);
  • Wandelanleihen; 
  • Vorzugsaktien. 

Equities:

  • Stammaktien;
  • Rechte;
  • Optionsscheine;
  • Bezugsrechtsbelege;
  • Canadian Depository Receipts;
  • Immobilieninvestmentfonds (REITs).

Mexikanische Wertpapiere

Die Umstellung auf die T+1 Settlementfrist umfasst mexikanische Aktien und Wertpapiere, die im internationalen Notierungssystem (SIC) notiert sind, wobei die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada als betroffene Hauptmärkte gelten.

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