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Es kommt nur alle Jubeljahre vor, dass McDonalds Kursverluste in dieser Größenordnung verzeichnet. Es ist eine seltene Gelegenheit
Alles fällt
Derzeit hat man es als Aktionär nicht einfach, es gibt kaum einen Sektor oder eine Nische, in der die Kurse zuletzt nicht gepurzelt sind.
Auf Sicht von einem Monat haben etwa 90 % aller Aktien im S&P500 Federn gelassen. Nur eine einzige ist mehr als 10 % im Plus und mehr als 100 sind über 10 % im Minus.
Der Abverkauf beschränkt sich also nicht nur auf einige Teilbereiche, sondern ist sehr breit. Selbst Aktien, die als besonders sicher gelten, sind gehörig unter Druck gekommen.
Aktien wie McDonalds verzeichnen nur alle paar Jahre eine Korrektur in dieser Größenordnung.
Die Sache wird umso interessanter, wenn man weiß, dass es bei McDonalds derzeit sehr gut läuft.
Kursentwicklung und Geschäftszahlen passen nicht zusammen. Ist die Bewertung inzwischen niedrig genug, damit sich ein Investment so richtig lohnen könnte?
Margentreiber Nr. 1
McDonald’s ist einer der weltweit größten Fast-Food-Konzerne, betreibt Tausende von Restaurants in über 100 Ländern und bedient täglich Millionen von Kunden.
McDonald’s bietet eine breite Palette von Produkten an, darunter Burger, Pommes frites, Getränke, Desserts und Frühstücksoptionen. Das Unternehmen hat im Laufe der Jahre sein Menü diversifiziert, um den wechselnden Kundenwünschen gerecht zu werden.
Seit einiger Zeit spielen Kaffee und Backwaren eine immer größere Rolle und hat zu den steigenden Margen beigetragen.
Der größte Gewinnbringer ist jedoch die Digitalisierung. Durch Online-Bestellungen, App und Terminals konnte McDonalds erheblich beim Personal einsparen und dadurch die Profitabilität steigern.
Margentreiber Nr. 2
Hinzu kommen derzeit und zukünftig zwei weitere Margentreiber. In der letzten Analyse hatten wir bereits thematisiert, dass es McDonalds gelungen ist, das inflationäre Umfeld für sich zu nutzen (McDonalds: Boom trotz Inflation).
Der Fastfood-Gigant hat die Preise stärker erhöht als notwendig gewesen wäre, um die Inflation auszugleichen.
Da die Kunden dennoch in Scharen kommen, hat das zu einem steigenden Umsatz je Filiale und gleichzeitig höheren Margen geführt.
Dadurch erzielte man im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatzplus von 4 % und einen Gewinnsprung um 15 %.
Im zweiten Quartal hat die Dynamik nochmal deutlich zugenommen. Der Umsatz kletterte um 14 % und der Gewinn legte um 24 % zu.
Damit wurden die Erwartungen, wie auch in Q1, deutlich übertroffen.
Die Wahrscheinlichkeit ist demnach ziemlich hoch, dass die derzeitigen Konsensschätzungen, wonach das Ergebnis in diesem Jahr um 14 % auf 11,55 USD je Aktie steigen soll, zu niedrig sind.
Durch den Kurssturz kommt McDonalds inzwischen auf eine forward P/E von 21,8. In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 23,1 und am absoluten Tief bei 18,5.
Margentreiber Nr. 3
Damals war das Wachstum jedoch nicht so hoch. Bewertungstechnisch sind wir also in einem Bereich angekommen, der attraktiv sein könnte.
Da der Abverkauf in vollem Gange ist, muss man aber nicht sofort zuschlagen. Man kann bequem von der Seitenlinie zuschauen und den Bären die Daumen drücken.
Je tiefer es mit den Kursen jetzt geht, desto attraktiver wäre ein Investment.
Das gilt umso mehr, wenn sich die Wachstumsdynamik beschleunigt oder anhält und McDonalds hat dafür sehr gute Voraussetzungen geschaffen.
Vor wenigen Tagen hat man bekanntgegeben, dass man die Lizenzgebühren in den USA und Kanada ab dem 1. Januar 2024 von 4 % auf 5 % erhöhen wird.
Zuvor waren die Lizenzgebühren über drei Jahrzehnte stabil. Die Erhöhung gilt jedoch „nur“ für neue Niederlassungen und neue Franchisenehmer.
Die Lizenzgebühr ist im Wesentlichen ein Prozentsatz vom Bruttoumsatz des Franchisenehmers, den sie an McDonalds zahlen müssen.
Einfach ausgedrückt: Bisher kassiert McDonalds 4 % aller Umsätze, zukünftig sind es 5 %.
Zur Einordnung: Mit der neuen Lizenzgebühr bewegt sich McDonalds noch immer im Mittelfeld der großen Ketten, viele Wettbewerber nehmen deutlich mehr.
Die Erhöhung wird auf Konzernebene nicht nur zu steigenden Umsätzen führen, sondern zu einem überproportional steigenden Gewinn. Denn den zusätzlichen Einnahmen stehen keinerlei Kosten gegenüber.
Mit der Zeit wird sich das niederschlagen, denn es werden ständig neue Franchise-Filialen eröffnet.
Derzeit gibt es weltweit etwas mehr als 40.000 Standorte und im laufenden Geschäftsjahr dürften 1.900 neue entstehen.
Aus technischer Sicht sind noch keine Bodenbildungstendenzen erkennbar, doch langsam rücken wichtige Unterstützungen in Greifweite.
Die nächsten Supports sowie der mittelfristige Aufwärtstrend liegen bei 245 und 250 USD.
Darunter erstreckt sich von 230 bis 238 USD eine starke Unterstützungszone.
Erste positive Signale würden sich hingegen über 255 USD ergeben.
Die nächsten Quartalszahlen werden voraussichtlich am 30. Oktober vorgelegt.
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