Lassen wir weiterhin die Zahlen sprechen, denn zwischen 1987 und 2006 stieg der S&P 500 mit durchschnittlich 11,8% pro Jahr, während der Privatanleger im Durchschnitt nur 4,3% pro Jahr erzielte. Ein erschreckend großer Unterschied, oder?
Die fantastischen Strategien der größten Börsengurus der Welt
Langfristig gesehen geht der Markt bekanntlich immer nach oben.
Lassen Sie uns dazu die Zahlen vom US-amerikanischen Aktienmarkt näher betrachten, denn dieser Markt verfügt über die meisten historischen Daten und wird außerdem als weitaus wichtigstes Börsenbarometer der Welt angesehen.
Erfolgreich anlegen sieht einfach aus
Der S&P 500 (Standard & Poor´s 500), gehört zu den wichtigsten Indizes der USA und ist in den vergangenen sechs Jahrzehnten jährlich um durchschnittlich 11% gestiegen. Zwischen 1950 und 1970 lag die jährliche Performance bei 12,1% und zwischen 1983 und 2003 stieg der Index durchschnittlich sogar um 13%.
Genau genommen müssen Sie also nur einen Index-Tracker kaufen (am besten zu dem Zeitpunkt, an dem der Markt niedrig steht) und voilà: Ihre Rente scheint garantiert zu sein. Zumindest dann, wenn Sie nicht morgen oder nächstes Jahr in Rente gehen möchten und zudem bereit sind etwas an aktueller Lebensqualität aufzugeben.
Und doch misslingt es so oft. Die meisten privaten Anleger sind nicht gerade erfolgreich. Sie tendieren dazu zu kaufen, wenn der Markt hoch steht, und zu verkaufen, wenn der Markt gesunken ist. Hinzu kommt, dass Aktien im Gewinn viel zu schnell verkauft werden und Verluste häufig lange gehalten werden. Dieses Phänomen wird sehr treffend mit folgender Börsenweisheit dargestellt: „Investors eat like a mouse and shit like an elephant“
1987 bis 2006
S&P 500 Index | 11,8 % p.a. |
---|---|
Privatanlager | 4,3 % p.a |
Dies ist vermutlich weniger überraschend als die Tatsache, dass auch die meisten professionellen Fondsmanager oder Newsletter-Autoren – unabhängig davon wieviel Ansehen sie genießen – im Vergleich zum Markt für gewöhnlich scheitern. Und selbst kleine Leistungsunterschiede können auf Dauer große Folgen mit sich bringen.
1983 bis 2003
Zwischen 1983 und 2003 stieg der S&P 500 um durchschnittlich 11,8% pro Jahr, während ein Investmentfond im Durchschnitt 10,3% Rendite pro Jahr erzielte. Dieser Unterschied erscheint zunächst klein, der Schein trügt hier jedoch.
S&P 500 Index | 11,8 % p.a. |
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Investmentfonds | 10,3 % p.a |
Lassen Sie uns einen Vergleich der durchschnittlichen Performance von 13% p. a. des Marktes zwischen 1983 und 2003 und der durchschnittlichen Rendite von 10,3% eines Investmentfonds ziehen. Bei einer anfänglichen Investition von USD 10.000 wird der Renditeunterschied nach 20 Jahren etwa USD 44.189,68 betragen. Dies entspricht für den Markt einen Wert von USD 115.230,88 verglichen mit USD 71.041,19 des Investmentfonds. Sogar während des besten Jahrzehnts von 1984 bis 1994 (gemessen an der Performance) erzielt nur ein Viertel der Fonds mehr als der Markt. Wobei wir die Fonds, die diese 10 Jahre nicht überlebt haben, der Einfachheit halber außer Betracht gelassen haben.
Weniger als 20% wurden korrekt vorhergesagt
Anlageexperten aus den Medien haben einen recht dürftigen Tracking-Rekord. Die Überprüfung von 82.000 durch Experten getätigte Vorhersagen zeigen, dass weniger als 20% der Ergebnisse korrekt vorhergesagt wurden. Die schockierende Schlussfolgerung, die aus diesen Studien gezogen werden kann, ist, dass Meinungen von Privatanlegern zu relevanten Investitionsfragen genauso viel Vorhersagekraft haben, wie die der Experten. Und um das Ganze noch zu verdeutlichen: je bekannter die Experten sind, desto schlechter sind ihre Vorhersagen.
Es stellt sich also die Frage, warum wir den Experten noch zuhören, in Anbetracht der Tatsache, dass diese nachweislich so wenig positive Ergebnisse erzielen. Zumal werden diese Experten nur selten mit ihren falschen Vorhersagen konfrontiert. Es zeigt sich, dass Investoren ein enormes Bedürfnis nach der Erklärung von Ereignissen haben. Wir weigern uns schlichtweg zu glauben, dass die meist kurzfristige Varietät auf dem Markt relativ willkürlich ist. Es besteht somit weiterhin ein Bedürfnis nach Spezialisten, die mit viel Selbstvertrauen Schwankungen auf dem Markt zu erklären wissen und zusätzlich noch die Richtung des Markts vorhersagen können, ohne dass sie vier von fünf Mal daneben liegen.
Warum missglückt es?
Eine einfache Tatsache ist, dass der Markt auf kurze Sicht zu komplex und irrational ist. Dadurch ist ein konsequent richtiges Vorhersagen, das „Timen“ vom Markt, eine unmögliche Angelegenheit. Es ist schlichtweg nicht machbar. Die meisten Investmentfonds schneiden schon schlechter ab als der Markt. Es zeigt sich jedoch, dass viele von seinen Teilnehmern auch noch zum falschen Zeitpunkt ein- und aussteigen.
Wir werden weitestgehend von unserem Gehirn auf die falsche Fährte gelockt. Zwei Faktoren fallen dabei besonders auf. Erstens möchten wir gerne Muster sehen – selbst dort, wo sie kaum existieren, wie auch an der Börse. Die Preise von Aktien können aus Gründen, die wenig bis gar nichts mit der Unternehmenslage zu tun haben, sehr stark schwanken. In einem Jahr gibt es typischerweise eine Differenz von 40-50% zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Preis, und das oft ohne ersichtlichen Grund, bzw. aus Gründen, die wenig mit der Lage des Unternehmens zu tun haben.
Angesichts der relativen Willkür von Aktienbewegungen wird das Timen von richtigen An- und Verkaufsmomenten eine mühsame Angelegenheit. Zudem haben wir gesehen, dass auch Spezialisten diesbezüglich versagen. Und das verkehrte Timing erweist sich dazu auch noch oft als sehr kostspielig. Denn obwohl der Markt auf lange Sicht zwar steigt (zumindest bisher. Sie wissen schon, Erfolge aus der Vergangenheit…), wird der größte Gewinn in überraschend kurzen Zeitspannen eingeholt.
Wir nehmen als Beispiel die Zeitspanne von 81 Jahren (zwischen 1926 und 2006). Eine Investition von USD 100 in den S&P 500 soll am Ende dieser Etappe USD 307.700 abgeworfen haben (falls Sie dann noch etwas damit anfangen können…). Das ist natürlich nicht schlecht! 99% dieses Gewinns kommen allerdings aus lediglich 4% der lukrativsten Monate. Hätten Sie diese 4% der Monate verpasst, dann wären Ihre USD 100 auf bloß USD 1823 herangewachsen. Unserer Meinung nach ein beachtlicher Unterschied.
Das obenstehende hat noch andere wesentliche Folgen. Aufgrund der Tatsache, dass der größte Gewinn in nur sehr kurzer Zeit realisiert wird, muss Ihr Timing viel häufiger richtig als falsch sein. Studien haben gezeigt, dass Sie sogar 74% der Zeit richtig liegen müssen! Auf einem Markt, auf dem sogar Experten in vier von fünf Fällen Unrecht haben, ist dies keine leichte Aufgabe.
Aber warum timen wir so schlecht?
Nun ja. Außer, dass wir auf Spezialisten hören, die es nicht besser können, sind Menschen außerdem darauf programmiert, bei vermeintlicher Gefahr wegzulaufen. Dadurch ist unsere Chance zu überleben über die Zeit hinweg drastisch gestiegen. Um jedoch an der Börse überleben zu können, ist dieses Weglaufen nicht sehr hilfreich. Ein starker Preisverfall wird oft als Gefahr interpretiert, bei der viele Investoren verkaufen. Und das, obwohl es wenig oder gar nichts zu befürchten gibt. Im Grunde ist die Börse wie ein Heliumballon. Auf Sicht sicherlich höher, aber der Weg ist relativ unvorhersehbar. Es gibt viele Seitwärts- und Scheinbewegungen, teilweise sogar einige Ausrutscher nach unten, wovon manche recht stark sein können.
Sollten Sie dann einfach auf einen Index-Tracker setzen und sehr viel Geduld haben? Keineswegs eine schlechte Idee. Aktien schneiden beispielsweise geringfügig besser ab als Anleihen. Und zwar genau dann, wenn in diesem Vergleich die Inflation berücksichtigt wird. In diesem Fall (erschrecken Sie nicht) warfen Anleihen in der Zeitspanne zwischen 1946 und 1996 jährlich nur 0,86% ab. Aktien erwirtschafteten – unter Berücksichtigung der Inflation – durchschnittlich 7,5% p. a.. Bei Aktien bringt dies eine Rendite mit sich, welche am Ende dieser Testperiode gut und gerne 18 mal höher liegt als bei Anleihen.
Rentenpapiere | 0,86 % p.a. |
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Aktien | 7,5 % p.a |
Es gibt jedoch noch einen anderen Weg, der lukrativer sein kann, als das einfache Folgen eines Indexes. Es ist etwa gut möglich, dass ein Börsen-Index eines bestimmten Landes während einer langen Zeitspanne keine Rendite beziehungsweise nur wenig Rendite hervorbringt. Schauen Sie zum Beispiel auf den AEX. Seit 1997 gab es nur sehr wenig Bewegung in diesem Index, und wir stehen letztendlich auf demselben Stand wie damals. 16 Jahre später und wir haben nichts vorzuweisen. Großartig, nicht wahr?
AEX-Index Chart
Sie werden doch nicht der Pechvogel sein, der in so einem Zeitraum auf den verkehrten Index-Tracker setzt? Und vielleicht wollen Sie zudem nicht ein ganzes Jahrzehnt abwarten, bevor sich endlich alle Bemühungen auszahlen. Was wäre in diesem Fall eine andere interessante Option? Vielleicht doch auf die Experten hören und hoffen, dass sich einer als neuer Nostradamus erweist?
Wie Sie bereits oben lesen konnten, schneiden die sogenannten erfahrenen Anlagespezialisten unterdurchschnittlich ab. Die Chance ist also sehr gering, dass Ihr Bankberater oder Ihr Vermögensverwalter eine überdurchschnittliche Rendite für Sie erzielen wird. Und doch finden wir eine Orientierungshilfe. Denn es gibt einige wenige, die mit ihrer einzigartigen Strategie die Börse systematisch schlagen. Und dann reden wir nicht nur über einige Jahre an Outperformance. Nein, wir schauen hier allein nach den echten Spitzenreitern. Spitzenreiter, die über eine sehr lange Zeitspanne hinweg – Jahr ein, Jahr aus – beeindruckende Ergebnisse erzielen konnten. Die sogenannten Finanzgurus. Und Gurus sind nun genau diejenigen, um die es hier gehen wird.